Veröffentlicht am 21.04.2009 13:25

Mehr Kreativität an Schulen gefordert

Geht es nach dem BLLV und dem Bayerischen Musikrat muss u.a. der Musikunterricht eine Aufwertung erfahren. (Foto: photos.com)
Geht es nach dem BLLV und dem Bayerischen Musikrat muss u.a. der Musikunterricht eine Aufwertung erfahren. (Foto: photos.com)
Geht es nach dem BLLV und dem Bayerischen Musikrat muss u.a. der Musikunterricht eine Aufwertung erfahren. (Foto: photos.com)
Geht es nach dem BLLV und dem Bayerischen Musikrat muss u.a. der Musikunterricht eine Aufwertung erfahren. (Foto: photos.com)
Geht es nach dem BLLV und dem Bayerischen Musikrat muss u.a. der Musikunterricht eine Aufwertung erfahren. (Foto: photos.com)

Stundenkürzung, Fachlehrermangel und die Konzentration auf reine Wissensvermittlung haben die künstlerisch-praktischen Arbeiten an Schulen in Bayern ganz an den Rand gedrängt. Doch gerade die Fächer Musik, Kunst und Sport bieten den Schülern die Möglichkeit, ihr eigenes Kreativitätspotential auszuleben und wesentliche Kernkompetenzen zu entwickeln. Um dies wieder als festen Bestandteil im Schulalltag zu verankern, fordern der Präsident des Bayerischen Musikrates, Dr. Thomas Goppel, und der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Klaus Wenzel, die Aufwertung der künstlerisch-praktischen Arbeit an allen Schulen in Bayern.

Parallel dazu müsse die Lehreraus- und -fortbildung so ergänzt werden, dass die künstlerisch-praktische Arbeit in allen Fächern auch vollzogen werden kann, mit entsprechenden finanziellen Mitteln für Räumlichkeiten und Ausstattung, sowie einem ausreichenden Stundenbudget. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Schulen mehr und mehr dazu gezwungen sind, die wichtigen Bereiche Musik, Kunst oder auch Sport zur Privatangelegenheit zu erklären, weil es keine Zeit oder kein Personal für entsprechende Angebote gibt“, betont BLLV-Präsident Wenzel.

Der ohnehin geringe Anteil der künstlerisch-praktischen Arbeit wird nach BLLV-Angaben seit dem Schuljahr 2004/2005 an Hauptschulen und Gymnasien stetig verringert. Goppel und Wenzel sehen darin einen Widerspruch zu dem in der Bayerischen Verfassung festgeschriebenen Bildungsauftrag und den dort genannten Bildungszielen, die neben der reinen Wissensvermittlung auch die Bildung von Geist, Körper, des Herzens und des Charakters vorsehen. „Die Entwicklung kreativer und selbstbestimmter Verhaltensweisen ist angesichts der Veränderungen moderner Lebens- und Arbeitswelten wichtiger denn je“, unterstreichen beide einmütig. „Um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können, müssen junge Menschen Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit, Konfliktlösungskompetenz, Durchhaltevermögen und Kreativität vorweisen können, durchweg Eigenschaften, die vor allem in den Fächern Musik, Kunst und Sport gefördert werden.“ Es müsse garantiert werden, dass alle Schüler, die Hilfe brauchen, diese auch bekommen - und zwar in der Schule. „Künstlerisch-praktisches Arbeiten steigert Lernfreude, Lernfähigkeit und damit den individuellen Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern”, sagt Goppel. „Zudem weckt es auf natürliche Weise die Fähigkeit, sich selbst mit seinen Möglichkeiten realistisch einzuschätzen.”

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