„Sehr ungemütlich und zugig“, „abweisend“ und „für die Wartenden unangenehm“, so beschreiben die beiden benachbarten Bezirksausschüsse Laim (BA 25) und Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) den S-Bahnhof Hirschgarten. Statt der Schmierereien an den Brückenpfeilern und dem grauen Beton am Bahnsteig, könnte man sich eine aufwertende Wandgestaltung durch Profis vorstellen. Die Bürgergremien setzten sich daher kürzlich in einem gemeinsam formulierten Antrag für Verschönerungen am Bahnhof ein. Das Baureferat antwortet nun mit einer Ablehnung an den Wunsch der Bezirke Laim und Neuhausen-Nymphenburg.
Graffiti oder kalter Beton sowie mangelnde Sitzmöglichkeiten; den Fahrgästen am S-Bahnhof Hirschgarten wird das Warten am Bahnsteig nicht eben angenehm gemacht. So zumindest sehen es die Bürgergremien aus den Bezirken Laim (BA 25) und Neuhausen-Nymphenburg (BA 9), in deren beider Zuständigkeit der S-Bahnhof liegt. Daher trafen sich Vertreter beider Bezirksausschüsse vor einigen Monaten, um sich vor Ort zu besprechen und anschließend Maßnahmen für eine bessere Aufenthaltsqualität anzuregen. Die BAs schlugen zum Beispiel vor, das nördlich gelegene Brücken-Widerlager, das derzeit mit Graffiti wild besprüht ist, durch Profis künstlerisch gestalten zu lassen. Das Motiv könnte sich auf den namensgebenden Hirschgarten beziehen und auch das Motiv der Rehlein und Hirsche aufgreifen, das bereits an einem der Treppenaufgänge zu sehen ist. Auch einen freundlichen Anstrich der kahlen grauen Wand zwischen den Bahnsteighälften könnte man sich vorstellen. Des Weiteren schlugen die BAs vor, beschmutzte oder beschädigte Wandteile reinigen oder reparieren zu lassen. Die unter den Treppenaufgängen befindlichen Steinsockel, die häufig als Sitzgelegenheit werden, könnten zudem mit echten Sitzelementen ausgestattet und somit bequemer gemacht werden.
Dass sich bestimmte Flächen am Bahnsteig im wirtschaftlichen Eigentum und damit in der Zuständigkeit der Deutschen Bahn AG befinden könnte, hatten die BAs schon vermutet, was nun vom Baureferat bestätigt wird. Die Friedenheimer Brücke hingegen befindet sich im Eigentum der Landeshauptstadt München. Eine Bemalung der Brückenpfeiler sei aus technischer Sicht auch grundsätzlich möglich, erklärt das Baureferat: „Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass im Zuge von Gestaltungsarbeiten an Bauwerksteilen unterhalb des Brückengeländes generell eine Abschaltung der Oberleitungen sowie eine Gleissperre mit Sicherungsposten durch die Deutsche Bahn unumgänglich ist.“ Die Beantragung einer solchen Sperr-Maßnahme im Gleis- bzw. Bahnsteigbereich erfordere indes eine sehr präzise und langwierige Planung. „Je nach Leistungsumfang und den damit verbundenen Anforderungen können die Kosten für die Sperrung mehrere tausend Euro betragen“, argumentiert das Baureferat weiterhin seine Ablehnung an die gewünschte Bemalung der Brückenpfeiler. Zu groß sei der Aufwand für Planung, Abstimmung und Sicherung durch Fachpersonal.
Hoffen können die Bürger aus Laim und Neuhausen-Nymphenburg damit nur noch auf mögliche Verbesserungsmaßnahmen auf den Bahnsteigflächen, für die die Deutsche Bahn zuständig ist.