Veröffentlicht am 24.05.2018 12:47

Heimat im Teller


Von shw
Grobe Stücke bevorzugt die Köchin in der Suppe. (Foto: Huss-Weber)
Grobe Stücke bevorzugt die Köchin in der Suppe. (Foto: Huss-Weber)
Grobe Stücke bevorzugt die Köchin in der Suppe. (Foto: Huss-Weber)
Grobe Stücke bevorzugt die Köchin in der Suppe. (Foto: Huss-Weber)
Grobe Stücke bevorzugt die Köchin in der Suppe. (Foto: Huss-Weber)

Mit den Wirtsleuten Renate und Günter Sirtl vom Jexhof haben wir uns auf die Pfade von traditionellen, bayerischen Gerichten begeben. In ihrer Küche, die in das denkmalgeschützte Gebäude des alten Jexhofes eingebetet ist, kochten wir eine kräftige „Riebelsuppe”, die im Winter von innen wärmt und im Frühjahr und Sommer jede Erkältung aus dem Körper vertreibt.

„Man darf die alte Rezepte nicht vergessen”, sagt Renate Sirtl. „Man muss Speisen von unseren Großmüttern wieder aufleben lassen, denn das sind genau die Gerichte, die alles verwerten und damit umweltschonend und zudem sehr gesund sind”, so die Köchin. Ihr Rezept und die Reibe, mit der die späteren „Riebel” gerieben werden, stammen übrigens von ihrer Schwiegermutter.

Für eine „Riebelsuppe” benötigt man:

für die Suppe:

ein Suppenhuhn, eine große Zwiebel, Lauch, Sellerie, Karotten, Pfefferkörner, Wacholderbeeren und Lorbeerblätter sowie Salz

Wasser

Für die „Riebel”:

Weizenmehl, ein Ei (größe M)

lauwarmes Wasser

„Die 'Riebelsuppe' ist übrigens nichts anderes, als eine kräftige Hühnersuppe, die mit einer Art Nudeleinlage verfeinert wird”, erklärt Sirtl weiter. Die „Riebel” sind ein fein geriebener Teig. Die Teigflocken werden anschließend - ähnlich wie Nudeln - im Salzwasser gekocht und zur Suppe beigegeben.

Zubereitungszeit: circa 1,5 Stunden - so lange muss die Suppe ziehen!

Der Weg zur Kraftbrühe

Zunächst schält Renate Sirtl die Karotten und den Sellerie. Anschließend werden Zwiebel, Karotten und Sellerie in grobe Stücke geschnitten. „Ich mag das Gemüse nicht so kleingewürfelt. Es kocht in der Suppe gut durch, sodass ich persönlich es schöner finde, wenn größere Stücke in der Suppe sind”, so die Köchin. Der Tipp der Köchin: Bei reifen Zwiebeln schadet ein Stückchen Schale in der Suppe keinesfalls, das gebe der Suppe eine schöne Farbe.

Dann halbiert sie den Lauch und wäscht das geschnittene Stangengemüse unter kaltem Wasser nochmals ab. „Ich wasche den halbierten Lauch immer nochmal ab, damit auch wirklich jedes Körnchen Erde draußen ist”, erklärt sie weiter. Der Tipp der Köchin: Bei Suppengemüse nie sparen. Dies sei ein wichtiger und gesunder Geschmacksträger, von dem man ruhig reichlich im Topf finden dürfe.

Jetzt wirds heiß

In einen großen Suppentopf wandert jetzt das grob geschnittene Gemüse, zusammen mit einer handvoll Wacholderbeeren, Pfefferkörnern und natürlich dem frischen Suppenhuhn. Der Tipp der Köchin: Bevor das Suppenhuhn in den Topf kommt, nochmals unter klarem, kalten Wasser waschen um eventuell gestocktes Blut zu entfernen. Jetzt muss man etwas Geduld mitbringen, denn die Suppe sollte circa 1,5 Stunden durchziehen. „Ich lasse Gemüse und Huhn erst richtig aufkochen. Danach köchelt es bei leicht erhöhter Temperatur”, so Sirtl.

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