Veröffentlicht am 04.06.2018 12:33

Das Erbe afrikanischer Herkunft


Von Tanja Beetz
Der Fotograf Mahdi Ehsaei hat in der südiranischen Provinz Hormozgan Menschen afrikanischer Abstammung getroffen. In seiner Ausstellung „Afro-Iran” sind Fotos dieser ethnischen Minderheit zu sehen. (Foto: Mahdi Ehsaei)
Der Fotograf Mahdi Ehsaei hat in der südiranischen Provinz Hormozgan Menschen afrikanischer Abstammung getroffen. In seiner Ausstellung „Afro-Iran” sind Fotos dieser ethnischen Minderheit zu sehen. (Foto: Mahdi Ehsaei)
Der Fotograf Mahdi Ehsaei hat in der südiranischen Provinz Hormozgan Menschen afrikanischer Abstammung getroffen. In seiner Ausstellung „Afro-Iran” sind Fotos dieser ethnischen Minderheit zu sehen. (Foto: Mahdi Ehsaei)
Der Fotograf Mahdi Ehsaei hat in der südiranischen Provinz Hormozgan Menschen afrikanischer Abstammung getroffen. In seiner Ausstellung „Afro-Iran” sind Fotos dieser ethnischen Minderheit zu sehen. (Foto: Mahdi Ehsaei)
Der Fotograf Mahdi Ehsaei hat in der südiranischen Provinz Hormozgan Menschen afrikanischer Abstammung getroffen. In seiner Ausstellung „Afro-Iran” sind Fotos dieser ethnischen Minderheit zu sehen. (Foto: Mahdi Ehsaei)

„Afro-Iran” lautet der Titel einer Fotoausstellung von Mahdi Ehsaei, zu der die Münchner Volkshochschule Süd (MVHS) gemeinsam mit Kultur in Hadern e.V. einlädt. Die Vernissage ist am Donnerstag, 7. Juni, um 19 Uhr in der Galerie Guardini90 des Stadtteilkulturzentrums Hadern (Guardinistr. 90).

Reise zum Persischen Golf

Für sein Fotoprojekt reiste der deutsch-iranische Fotograf Mahdi Ehsaei in die südiranische Provinz Hormozgan am Persischen Golf, der Heimat der Nachfahren von Sklaven und Händlern aus Afrika. Diese ethnische Minderheit hält noch heute das Erbe ihrer afrikanischen Herkunft in Kleidungsstil, Musik und Tanz sowie in ihren mündlichen Überlieferungen und Ritualen aufrecht. „Afro-Iran” zeigt Details, die die Jahrhunderte alte Geschichte dieser Bevölkerungsgruppe dokumentieren, die in der Geschichtsschreibung des Iran häufig vergessen wird und doch die Kultur des Südens entscheidend prägt. Ehsaeis faszinierende Porträts von Frauen und Männern, Kindern und Greisen entsprechen nicht dem üblichen Bild des Iran in hiesigen Medien und regen zum Nachdenken über Kulturen, Nationen und die vielfältigen Identitäten von Bevölkerungen an.

Aspekte der Identität

Mahdi Ehsaei (*1989) ist ein deutsch-iranischer Fotograf und Kommunikationsdesigner. Als in Deutschland geborenes Kind iranischer Eltern hat er sich mit den iranischen wie den deutschen Aspekten seiner Identität und Herkunft intensiv auseinandergesetzt. Er studierte Fotografie und Kommunikationsdesign an der Hochschule in Darmstadt. Die Fotoarbeiten und die im Kehrer Verlag erschienene Publikation „Afro-Iran” sind im Kontext seiner Abschlussarbeit entwickelt worden. Bisher wurden seine Fotografien in Italien, Kolumbien, Nigeria und Deutschland ausgestellt.

Musik und Vorträge

Im Anschluss an das Konzert beginnt um 20 Uhr das Konzert „Die Musik, die wir sind” des iranischen Sängers und Gitarristen Arash Sasan begleitet von dem preisgekrönten Jazz-Pianisten Josef Reßle. Die Volksmusik der vielen verschiedenen Kulturen der in Persien lebenden Menschen hat Sasan dabei maßgeblich in seiner Musik und Kompositionen beeinflusst.

Begleitend zur Ausstellung werden noch Vorträge angeboten. So geht Dr. Christl Catanzaro am Mittwoch, 13. Juni, mit ihrem Vortrag „Vielvölkerstaat Iran – Minderheiten im Land der Mullahs” auf die politische und wirtschaftliche Situation der Minderheiten im Iran näher ein. Beginn ist um 19.30 Uhr. Und am Donnerstag, 21. Juni, beleuchtet Ernst W. Koelnsperger mit „Ein neuer Blick auf den Iran” die reiche kulturelle Diversität in diesem Land. Los geht's um 18 Uhr.

Öffnungszeiten

Die Fotoausstellung ist bis einschließlich Freitag, 29. Juni, montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr, montags bis donnerstags von 18 bis 19 Uhr sowie nach Vereinbarung zu sehen. Weitere Infos unter Tel. (089) 48006-6900. Informationen zum Künstler unter www.mahdi-ehsaei.com im Internet.

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