Veröffentlicht am 25.06.2018 15:55

Ein Leben für die Kunst


Von Tanja Beetz
Über ein Jahr Arbeit steckt in diesem Teppich. Das sechs Quadratmeter große Werk mit dem Titel  „Arbeitsbereiche des Augustinum - der behinderte Baum, der kranke Baum, der alte Baum, der gesunde Baum” hängt im Sanatorium Schwindegg, das zur Augustinum Gruppe gehört. (Foto: Annemarie Rein)
Über ein Jahr Arbeit steckt in diesem Teppich. Das sechs Quadratmeter große Werk mit dem Titel „Arbeitsbereiche des Augustinum - der behinderte Baum, der kranke Baum, der alte Baum, der gesunde Baum” hängt im Sanatorium Schwindegg, das zur Augustinum Gruppe gehört. (Foto: Annemarie Rein)
Über ein Jahr Arbeit steckt in diesem Teppich. Das sechs Quadratmeter große Werk mit dem Titel „Arbeitsbereiche des Augustinum - der behinderte Baum, der kranke Baum, der alte Baum, der gesunde Baum” hängt im Sanatorium Schwindegg, das zur Augustinum Gruppe gehört. (Foto: Annemarie Rein)
Über ein Jahr Arbeit steckt in diesem Teppich. Das sechs Quadratmeter große Werk mit dem Titel „Arbeitsbereiche des Augustinum - der behinderte Baum, der kranke Baum, der alte Baum, der gesunde Baum” hängt im Sanatorium Schwindegg, das zur Augustinum Gruppe gehört. (Foto: Annemarie Rein)
Über ein Jahr Arbeit steckt in diesem Teppich. Das sechs Quadratmeter große Werk mit dem Titel „Arbeitsbereiche des Augustinum - der behinderte Baum, der kranke Baum, der alte Baum, der gesunde Baum” hängt im Sanatorium Schwindegg, das zur Augustinum Gruppe gehört. (Foto: Annemarie Rein)

Kunst ist für Annemarie Rein wie eine Sucht. Schon immer war sie ein kreativer Mensch. Bereits im Kindergartenalter war Malen für sie das Größte: kein Stift war vor ihr sicher. „Farben waren schon immer etwas Tolles”, sagt sie. Heute wohnt die Münchner Künstlerin im Augustinum Neufriedenheim und wer sich selbst ein Bild über das Werk von Annemarie Rein machen möchte, hat in einer Ausstellung Gelegenheit dazu. Zu sehen sind großformatige Bildteppiche und Schattenstickereien.

Viele Ideen

Annemarie Rein lächelt. „Ich hätte noch viele Ideen und könnte hunderte Bildteppiche machen”, sagt sie. Ein Bildteppich entstehe natürlich immer zuerst im Kopf. „Dann bringe ich das Ganze auf Papier, und zwar gleich auf Papier in Originalgröße.” Vorgezeichnet werde mit Bleistift, dann mit Farben. „Das geht relativ schnell”, sagt Annemarie Rein. Gewebt habe sie ihre Teppiche immer an einer Webwand mit senkrechten Fäden. „Wenn ich damit einmal angefangen habe, konnte ich nicht mehr aufhören”, erinnert sich die Künstlerin. „Dann durfte nur mein Kater zu mir ins Zimmer.” Ihr Mann, ein Germanist, sei ihr dabei aber immer ein guter Berater gewesen. „Ich habe mich auf sein Urteil verlassen können.”

Studium in Nürnberg

Annemarie Rein wurde in Marienbad (Sudetenland) geboren. Sie studierte an der Kunstakademie Nürnberg Textilkunst und schloss anschließend eine Ausbildung als Lehrerin für „Kunst und Werken” in München an. Ihre erste Anstellung führte sie nach Waldsassen an eine Realschule für Knaben, danach unterrichtete sie an der Georg-Büchner-Realschule (damals noch Droste-Hülshoff-Realschule). Und schließlich lehrte Annemarie Rein 20 Jahre lang an der augustinischen Samuel-Heinicke-Realschule für hörgeschädigte Kinder. „Das war eine schöne Schule. Die Kinder wollten etwas leisten und ich habe auch einige Preise mit ihnen gewonnen”, blickt die Seniorin zurück. Immer schlugen zwei Herzen in ihrer Brust: das der Künstlerin und das der Pädagogin.

Brennofen auf dem Balkon

Zahlreiche erfolgreiche Ausstellungen und Auftragswerke liegen hinter Annemarie Rein. Auch heute wird sie, so oft es ihre Gesundheit zulässt, noch kreativ. Im Augustinum hat sie nicht nur ein eigenes Mal-Atelier in ihrem Appartement, sondern auch einen eigenen Brennofen zum Töpfern auf ihrem Balkon.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist bis Montag, 17. September, täglich von 10 bis 18 Uhr im Theaterfoyer des Augustinums Neufriedenheim (Stiftsbogen 74) zu sehen. Danach gehen einige Werke an Museen, andere können erworben werden. Der Eintritt ist frei.

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