Veröffentlicht am 29.06.2018 11:34

20 Jahre Tunnel Etterschlag


Von Patrizia Steipe
Mehrmals weisen Schilder auf der A 96 auf die kommende Höhenkontrolle hin. Es gibt aber Lkw-Fahrer die das ignorieren. (Foto: Autobahndirektion Südbayern)
Mehrmals weisen Schilder auf der A 96 auf die kommende Höhenkontrolle hin. Es gibt aber Lkw-Fahrer die das ignorieren. (Foto: Autobahndirektion Südbayern)
Mehrmals weisen Schilder auf der A 96 auf die kommende Höhenkontrolle hin. Es gibt aber Lkw-Fahrer die das ignorieren. (Foto: Autobahndirektion Südbayern)
Mehrmals weisen Schilder auf der A 96 auf die kommende Höhenkontrolle hin. Es gibt aber Lkw-Fahrer die das ignorieren. (Foto: Autobahndirektion Südbayern)
Mehrmals weisen Schilder auf der A 96 auf die kommende Höhenkontrolle hin. Es gibt aber Lkw-Fahrer die das ignorieren. (Foto: Autobahndirektion Südbayern)

Viele ältere Autofahrer erinnern sich noch gut an die täglichen Staumeldungen im Radio. „Etterschlag“ wurde quasi schon als Synonym für „Stau“ verwendet. Das hatte der Ampel in diesem Bereich sogar den Spitznamen „Killerampel“ beschert. Um nach München oder zurück zu gelangen, musste man damals durch Etterschlag, denn die Autobahn hatte noch Lücken.Das bedeutete: Morgens Stau Richtung München und abends Stau in der anderen Richtung.

Im Rahmen der Olympischen Spiele 1972 war die A 96 bis kurz nach Oberpfaffenhofen fertig gestellt worden. 1988 folgte der Abschnitt von Landsberg Richtung München und 1996 der Abschnitt bis Inning mit dem Echinger Tunnel. Ab dem Jahr 1998 war die Lindauer Autobahn mit dem neuen Etterschlager Tunnel und der Fortsetzung der A 96 bis Germering endlich durchgehend befahrbar.

Einweihung im Juli 1998

Im Juli 1998 wurde der Etterschlager Tunnel feierlich eröffnet und damit das letzte Nadelöhr auf der Autobahn 96 Lindau-München beseitigt. Rund 500 Meter war er lang und die Kosten beliefen sich auf 20 Millionen Euro. Ein letztes Mal wurden damals am Eröffnungstag die schlimmsten Staumeldungen im Radio abgespielt. Eigentlich hätte damals zur Eröffnung eine große Tunnelparty gefeiert werden sollen. Doch daraus wurde nichts. Ein schwerer Unfall überschattete alles. Ein junger Arbeiter hatte mit einer Fahnenstange die Stromleitungen berührt. Er starb, die Feierlichkeiten wurden daraufhin abgesagt.

Das Tunnelfest konnte später nachgeholt werden. Denn rund 20 Jahre nach der Eröffnung des Tunnels musste dieser bereits saniert werden. Grund für die Sanierung waren neue Sicherheitsvorschriften. Nach den schweren Brandunfällen im Mont-Blanc-, Tauern- und Gotthard-Tunnel hatte der Bund beschlossen, alle Tunnel im Transeuropäischen Verkehrsnetz - und dazu gehört die A 96 – nachzurüsten. 20 Millionen hat die Sanierung gekostet – genau soviel wie die Erstherstellung vor rund 20 Jahren.

Dafür gibt es jetzt Fluchtwege, Notrufstationen, eine neue Beleuchtung, Brandmeldeanlagen und vieles mehr. Im Brandfall ist jetzt eine schnelle Flucht aus der verqualmten Röhre möglich.

Höhenkontrolle beschert neue Staus

Seit der Sanierung gibt es aber ein neues Problem: Die Höhenkontrolle, die es vorher nicht gab. Früher hatten zu hoch beladene Lastwagen die Tunneldecke regelmäßig beschädigt. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Lkw, die die maximal zulässige Fahrzeughöhe um 40 Zentimeter überschritten haben, lösen die Ampelschaltung aus. Sie leuchtet dann an den Tunnelportalen „rot“. Bis zum Eintreffen der Polizei und der Freigabe bleiben die Tunnel gesperrt und der Verkehr steht. Die Polizei entscheidet vor Ort, ob das überhohe Fahrzeug abgesenkt und mit verminderter Geschwindigkeit durch den Tunnel fahren kann oder vor den Portalen umkehren muss. Dann heißt es im Radio wieder: „Stau bei Etterschlag“.

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