Veröffentlicht am 27.04.2009 17:12

„Die soziale Balance halten”


Von TG
Der BA-Vorsitzende Ludwig Wörner dankte Anna Mundinger (links) und Christine Gortan. Die beiden Frauen „riskieren täglich Kopf und Kragen, um Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause zu bringen.” (Foto: tg)
Der BA-Vorsitzende Ludwig Wörner dankte Anna Mundinger (links) und Christine Gortan. Die beiden Frauen „riskieren täglich Kopf und Kragen, um Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause zu bringen.” (Foto: tg)
Der BA-Vorsitzende Ludwig Wörner dankte Anna Mundinger (links) und Christine Gortan. Die beiden Frauen „riskieren täglich Kopf und Kragen, um Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause zu bringen.” (Foto: tg)
Der BA-Vorsitzende Ludwig Wörner dankte Anna Mundinger (links) und Christine Gortan. Die beiden Frauen „riskieren täglich Kopf und Kragen, um Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause zu bringen.” (Foto: tg)
Der BA-Vorsitzende Ludwig Wörner dankte Anna Mundinger (links) und Christine Gortan. Die beiden Frauen „riskieren täglich Kopf und Kragen, um Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause zu bringen.” (Foto: tg)

Einmal im Jahr stehen im Westend Menschen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, die sonst meistens im Hintergrund wirken: „Ehrenamtliche“. Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) lädt einige von denen, ohne die kein Gemeinwesen gut läuft, diejenigen die sich für das Viertel engagieren, ein, um ihnen „Danke“ zu sagen. „Sie alle sind für mich die hilfreichen Geister der Schwanthalerhöhe. Mit dem, was Sie leisten, sorgen Sie dafür, dass dieser Stadtteil funktioniert und zusammenhält“, begrüßte Ludwig Wörner (SPD), Vorsitzender des Lokalparlaments, am vergangenen Donnerstag die Geladenen bei dem schon zur Tradition gewordenen Empfang in den Augustiner-Bräustub’n in der Landsberger Straße. Unter ihnen die Vertreter vieler Einrichtungen des Quartiers nahe am Zentrum der Landeshauptstadt. Wörner: „Danke schön dafür, dass Sie sich so viel Mühe fürs Westend geben und es damit in der sozialen Balance halten.“

Florierende Kontaktbörse

Bei Bier und bayerischer Brotzeit, musikalisch passend untermalt von den „Vorstadt Diatonikern“, entspannen sich schnell Gespräche. Einmal mehr war der Empfang die florierende Kontaktbörse von Menschen verschiedenartiger Herkunft und Tätigkeit. Die Politik war durch Landtagsabgeordneten Georg Eisenreich (CSU), die Stadträte Paul Bickelbacher und Florian Roth (Grüne), Mitglieder des BA 8 und Vorsteher von Nachbar-Bezirksausschüssen vertreten. So prosteten Josef Mögele (SPD) aus Laim und Alexander Miklosy (Rosa Liste) vom BA Isarvorstadt-Ludwigsvorstadt Gastgeber Wörner zu. Der vergaß nicht, eine „Institution“ zu erwähnen, „ohne die das Ganze nicht stattfinden könnte“: den Augustiner-Bräu mit Geschäftsführer Werner Mayer.

„Über Menschen reden”

„Das ist eine wunderbare Veranstaltung, die das soziale Engagement würdigt“, lobten Barbara Huttner und Sonja Zettl vom Kinderhaus St. Benedikt die Atmosphäre des Abends. Die wurde auch von allen anderen Teilnehmern der Feier als „prima“, als „inspirierend“ und als „außerordentlich gelungen“ empfunden. „Man knüpft Kontakte und amüsiert sich”, brachten es einige von ihnen auf den Punkt. Den Austausch mit unterschiedlichen Menschen wusste an diesem Abend auch Nicolas Tutu, Leiter des „Lisanga Chores“ zu schätzen. Die Gruppe besteht aus 15 Sängern und Musikern, die aus fünf afrikanischen Ländern stammen. Sie gaben a cappella eine Kostprobe ihres Könnens, das sie auch bei den demnächst stattfindenden Stadtteiltagen zeigen werden. „Wir wollen heute nicht über Nationalitäten reden, sondern über Menschen, mit denen wir weiter zusammenarbeiten wollen“, erklärte Wörner den Anwesenden. Besonders würdigte er die Ehrenamtlichen, die sich für Kinder, Jugendliche und für die sozial Schwachen im Stadtteil einsetzen. Wörner: „Die Elternbeiräte von Krippen, Kindergärten und Schulen verdienen besonderen Dank. Sie kümmern sich nicht nur um ihre eigenen Kinder, sondern auch darum, dass es an den Kindergärten und Schulen vernünftig zugeht.“

Den Leiter des Multikulturellen Jugendzentrums, Ismail Sahin, nannte er in diesem Zusammenhang beim Namen: „Ihre Arbeit geht weit über das hinaus, was wir von einer Leitung erwarten dürfen.“ Die Mitarbeiter der Stadtbibliothek seien ebenfalls in einer Weise bei der Sache, die über das hinausgehe, wofür sie angestellt seien, lobte der Gastgeber das Team der Viertel-Bücherei. Und – weil Jugendliche, die von der Straße kommen, von den Sozialarbeitern der IG Feuerwache auf vielfältige Art unterstützt würden, gelinge es den jungen Leuten immer wieder Arbeit zu finden, betonte Wörner. Dies Engagement könne nicht hoch genug eingeschätzt werden.

„Nicht mehr selbstverständlich”

Die Schülerlotsen riskierten „Kopf und Kragen“, weil Autofahrer allzu oft gnadenlos durch den Stadtteil „brettern”, zollte der Vorsteher des BA der Arbeit der erwachsenen Schulweghelferinnen Respekt: „Sie sorgen bei jedem Wetter dafür, dass die Kinder gesund zur Schule und wieder nach Hause kommen.“ Das sei heute durchaus nicht mehr selbstverständlich. Wörner vergaß nicht, das „vorbildliche soziale Engagement” der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Caritas-Zentrum Westend – sie betreuen die „Tafel“ – zu erwähnen: „Sie kümmern sich darum, dass die Menschen am untersten Rand der Gesellschaft das Notwendige zum Leben haben.“ Und – der Name des Mannes, der den Stadtteil geprägt und ihn wesentlich mit aufgebaut habe, dürfe an diesem Abend nicht unerwähnt bleiben: Sepp Thurner. „Das Urgestein der Schwanthalerhöhe, das über 40 Jahre dem Bezirksausschuss angehörte.” Solch unermüdliches Engagement sei vorbildlich für die Jugend.

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