Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen. Der Gemeinde Pöcking liegen die Mappen der Interessenten vor, die dem seit Jahrzehnten leer stehenden „Gasthof Schauer“ neues Leben einhauchen wollen. Bürgermeister Rainer Schnitzler verriet noch nicht viel über die Bewerber, außer über ihre Zahl („einstellig“), das Niveau („es sind sehr Qualifizierte dabei“) und ihre Herkunft („aus dem Landkreis oder den Nachbarlandkreisen“). Nach den Sommerferien soll eine Jury aus Verwaltung, Bauamt, Gemeinderäten und der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung (gwt) die Papiere begutachten. Die drei aussichtsreichsten Bewerber werden nach Gesprächen ausgewählt. Eine Entscheidung soll möglichst bis Jahresende fallen. Wichtig ist der Gemeinde ein tragfähiges Konzept. Um Spekulanten abzuwimmeln, soll der Gasthof in Erbbaupacht vergeben werden, so dass er später an die Gemeinde zurückfällt. Der zukünftige Investor hat die Auflage, den Betrieb auf eigene Kosten zu sanieren, ihn anschließend selbst zu bewirtschaften oder weiterzuverpachten. Denkmalschutzauflagen machen die Renovierung nicht einfacher. Ein Muss ist die Wiedereröffnung einer Gastronomie, im oberen Stockwerk sind auch Wohnungen oder Büros erlaubt. Die historische Gastwirtschaft mit der Top-Lage in Possenhofen, nur einen Steinwurf vom See entfernt, wurde 1976 aufgegeben. Das Gebäude kam herunter. Noch zu Lebzeiten hatte die Eigentümerin den Gasthof an die Gemeinde Pöcking verkauft und im Gegenzug eine Apanage bekommen. Erst nach ihrem Tod – Philippine Schauer starb hochbetagt mit 100 Jahren im November 2013 - durfte mit der Neuentwicklung des Areals begonnen werden.