„Ich wollte neue Erfahrungen sammeln“, erzählt Madita Abb. Die 20-Jährige hat bei der Stadt ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachwirtin begonnen. In einem kleinen Ort wischen Augsburg und Ulm hat sie eine Ausbildung zur Verkäuferin abgeschlossen und dann in einem Beauty-Salon gearbeitet. Ein Kundin in dem Salon, eine Beamtin, hat ihr ans Herz gelegt, sich um eine Ausbildung im öffentlichen Dienst zu bewerben. Gesagt, getan. Nun lebt Abb in München; ihre neue Arbeitgeberin hat dabei geholfen, eine Wohnung zu finden - ihre erste eigene Wohnung. Nach der Ausbildung möchte Madita Abb entweder in einem Schulsekretariat arbeiten oder bei der Verwaltung.
Wie sie haben 1.322 weitere neue Nachwuchskräften heuer bei der Stadt eine Ausblidung begonnen. In Zeiten des Fachkräftemangels setzt die LHM verstärkt darauf, ihr Personal selbst auszubilden und hat die Zahl der Auszubildenden und Dualstudierenden in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt.
Die Stadt hatte in diesem Jahr insgesamt 36 Ausbildungsberufe und duale Studiengänge im Angebot, so viele wie noch nie. Neben den klassischen Verwaltungsberufen bildet sie auch in zahlreichen anderen Berufen aus: wie IT-Systemelektroniker, Gärtner, Veranstaltungstechniker oder Rohr-Kanal- und-Industrieservice-Fachkräfte. Dazu kommen das Assistenzkraft-Programm Kinderpflege, Kauffrau für Dialogmarketing beim Abfallwirtschaftsbetrieb AWM und Hauswirtschafterin beim Kommunalreferat. Neu sind in diesem Jahr u.a. Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, Bachelor of Engineering (Regenerative Energien-Elektrotechnik) und wieder Maskenbildner bei den Kammerspielen.
66 Prozent aller Nachwuchskräfte sind weiblich, denn der öffentliche Dienst ist traditionell eine eher weibliche Domäne, schon weil vielfältige Teilzeitangebote die Vereinbarkeit von Beruf und Familie garantieren. Viele der Neuen haben Wurzeln im Ausland: Sie stammen u.a. aus Griechenland, Kroatien, der Türkei, Syrien, Südafrika und Bangladesch. In diesem Jahr rangiert das Alter der Nachwuchskräfte zwischen 15 und 51 Jahren. Einige haben vorher schon in anderen Berufen gearbeitet: als Augenoptikerin, Heilpraktiker, Landschaftsarchitektin oder Dramaturg. Gemäß dem Leitspruch „München wird inklusiv“ sind auch 18 Nachwuchskräfte mit Schwerbehinderung dabei.