Veröffentlicht am 15.02.2019 09:02

Reise in den Ersten Weltkrieg

Das Armeemuseum in Ingolstadt hinterließ einen zwiespältigen Eindruck bei den Weilheimer Realschülern. (Foto: RSWM)
Das Armeemuseum in Ingolstadt hinterließ einen zwiespältigen Eindruck bei den Weilheimer Realschülern. (Foto: RSWM)
Das Armeemuseum in Ingolstadt hinterließ einen zwiespältigen Eindruck bei den Weilheimer Realschülern. (Foto: RSWM)
Das Armeemuseum in Ingolstadt hinterließ einen zwiespältigen Eindruck bei den Weilheimer Realschülern. (Foto: RSWM)
Das Armeemuseum in Ingolstadt hinterließ einen zwiespältigen Eindruck bei den Weilheimer Realschülern. (Foto: RSWM)

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9A und 9B der Realschule Weilheim besuchte im Rahmen des Unterrichtes das Bayerische Armeemuseum in Ingolstadt. Diana Vollmann und Theresa Schweiger, beide in der 9A haben ihre Eindrücke festgehalten.

„Eine völlig zerfetzte französische Flagge…“ So begann der Vortrag von Anette Schweigart in dem 15.000 Quadratmeter großen Museum in Ingolstadt. Sofort kehrte Stille ein und alle hörten gespannt den Worten des Guides zu. Als wir dann durch die nachgebaute Ehrenpforte gingen, die mit verschiedenen Wappen versehen war, war man auf einmal in die ernste Welt des Ersten Weltkrieges eingetaucht, die schon im Kindesalter begann. Statt Superman als Held hatten die Kinder die eifrigen Soldaten als ihre Vorbilder und kleideten sich dementsprechend zu besonderen Anlässen in Uniform. Wichtige Begriffe in der Schule waren Vaterlandsliebe und Treue, außerdem fand man in jedem Klassenzimmer ein Bild von Kaiser Wilhelm.

Im nächsten Raum angekommen, wurden wir von einem 78 Kilo schweren Maschinengewehr überrumpelt, das 1884 von Maxim Hieram erfunden wurde, der zuvor Küchengeräte produziert hatte.

Direkt im Anschluss wurden wir durch einen Schwarzweißfilm in die Kriegsrealität entführt. Nach 43 Jahren längster Friedenszeit wurde der Krieg mit Freude empfangen. Eine Propaganda war: „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts!“

In den anschließenden Zimmern kamen wir der Ausrüstung der Soldaten näher. Wir mussten nicht nur zuhören, sondern durften auch einen elf Kilo schweren Rucksack anprobieren oder eine Pickelhaube aufsetzen. Ein weiteres Merkmal der Soldaten waren die Stiefel, die in 200 verschiedenen Größen angefertigt wurden. Kaum vorstellbar, dass sich damals jemand auf das Leben eines Soldaten gefreut hat!

Auch in der Heimat gelitten

Nicht nur an der Front sondern auch in der Heimat litten die Menschen. Dabei ging es nicht nur um den Hunger, sondern auch um die ständige Angst, einen Familienangehörigen zu verlieren. Auf sogenannten Verlustlisten wurden die Gefallenen und die Verwundeten aufgelistet.

Das Highlight der Führung und auch das Besondere am Armeemuseum ist der Schützengraben, der maßstabsgetreu nachgebaut wurde. Die mit Sandsäcken gepolsterten Wände bildeten einen Gang, der in der Realität häufig überflutet war. Der hier mit Holzbrettern ausgelegte Boden bestand im Kriegsgebiet aus Schlamm und Kot, den die Soldaten oftmals in den gegnerischen Graben schleuderten. Als Schutz gegen die gegnerischen Soldaten wurden Stacheldrähte über den Wänden angebracht. Wir bemerkten ein etwas unheimliches Gefühl in der Magengegend, als wir in den nachgestellten finsteren Himmel blickten.

Katzen als Gasdetektoren

Aufgrund der großen Verluste von Menschen und Tiere wurden nun auch weiße Pferde, die anfangs als zu auffällig galten, mit Schlamm beschmiert. Zudem wurden Hunde und Tauben als Botschaftsüberbringer genutzt. Katzen wurden als „Giftgaserschnüffler“ aber auch als Heimatgefühl in Gräben gehalten.

Der dritte Schwarzweißfilm handelte von dem übermäßigen Waffeneinsatz, bevor die Schülerinnen und Schüler jetzt einen im Kriegsgebiet neutralen Ort erreichten: das Lazarett. Durch den Mangel an Wissen waren Amputationen die häufigsten Behandlungen. Zu weiteren Behandlungsfällen gehörten auch das Herausholen von messerscharfen Granatsplittern und Patronen.

Nach vier Jahren Krieg war der Ruf nach Brot und Frieden sehr groß, wodurch eine Revolution in Deutschland startete. Am 11. November 1918 wurde von Philipp Scheidemann die Republik ausgerufen.

Den Abschluss des zweistündigen Vortrags bildete ein letzter Schwarzweißfilm, der vom Friedensvertrag in Versailles handelte.

Als Fazit kann festgehalten werden, dass der Erste Weltkrieg der bisher größte geführte Krieg mit sechzig Millionen eingesetzten Soldaten, davon zwei Millionen Deutschen, gewesen ist. Darüber hinaus sind zehn Millionen Menschen gestorben und zwanzig Millionen wurden verwundet.

north