Rund 100 Breitbrunnner waren zur diesjährigen Bürgerversammlung gekommen. Sie fand zum ersten Mal in dem vor einem Jahr eingeweihten Saal des Feuerwehrhauses statt. Die Hauptthemen waren das geplante Gymnasium und das Problem mit doppelt vergebenen Straßennamen in der Gemeinde. Applaus gab es für die Ankündigung, dass der dringend benötigte Radweg zwischen Herrsching und Breitbrunn nun doch realisiert werden kann. Das Straßenbauamt habe das Projekt in seine Liste aufgenommen, freute sich Bürgermeister Christian Schiller. Allerdings kann sich der Bau noch einige Zeit hinziehen. Entlang der Strecke muss ein Planfeststellungs- und ein Enteignungsverfahren für die Grundbesitzer, die keinen Grund abtreten wollen, durchgeführt werden.
Was das Gymnasium betrifft, so wird es der Bauherr Landkreis Starnberg am geplanten Standort am Herrschinger Mühlfeld errichten. Von dem Vorhaben lässt er sich auch durch das Bürgerbegehren nicht abhalten. Ein paar Tage nach der Bürgerversammlung hatte es der Gemeinderat in seiner Sitzung wegen Unzulässigkeit abgelehnt, denn nicht die Gemeinde, sondern der Landkreis lässt die Bildungseinrichtung bauen. Der Kreisel an der Mühlfelder Straße soll noch in diesem Jahr fertig gestellt werden.
Viele Wortmeldungen gab es zum Thema „Zwillingsstraßen“. Das sind Straßen, die noch vor der Gemeindegebietsreform in den 1970-er Jahren in den selbstständigen Dörfern benannt wurden. In Herrsching und Breitbrunn gibt es deswegen zweimal eine „Seestraße“ und zweimal einen Kapellenweg. „Das Hauptproblem hat vier Buchstaben: Navi“, erklärte Seestraßen-Anwohner Richard Schmautzer. Die Navigationsgeräte würden die Autofahrer an die falschen Adressen leiten. Mit gravierenden Folgen. Schließlich befindet sich die Herrschinger Schindlbeck-Klinik an der Seestraße. Patienten und Lieferanten irrten aber regelmäßig an der Breitbrunner Seestraße umher, Paket- und Posboten würden die Päckchen falsch abgeben. Außerdem befürchten die Betroffenen Lebensgefahr, falls nach einem Notruf der Rettungswagen an der falschen Adresse halte. Für die genervten Anwohner der Doppel-Straßen soll nun eine Lösung gesucht werden, versprach Schiller.
Für die Klosterwiese in Breitbrunn, auf der die Sankt-Josefs-Kongregation Ursberg eine Wohnsiedlung verwirklichen möchte, laufen die Planungen. Hier sollen „bezahlbare“ Wohnungen entstehen. Derzeit werden die vielen Einwendungen der Anwohner bearbeitet.
Im Rahmen der Versammlung machte Schiller Werbung für den MVV-Bus ( Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH) das MVV-Ruftaxi, das außerhalb des regulären Fahrplans angefordert werden könne. Derzeit läuft ein Pilotprojekt in Herrsching, Breitbrunn und Seefeld. Die Anregung Bushaltestellen besser zu beleuchten und dort Bänke aufzustellen, griff Schiller auf.