Als aktuelles Wildtier des Monats hat der Tierschutzverein München Ende Mai den Krebs gekürt. Einige Infos rund um sein Erscheinungsbild zu veröffentlichen, passt um so besser, als er nun auch im Sternzeichen der Menschen steht, die in diesen Tagen Geburtstag haben. Lydia Schübel, Biologin beim Tierschutzverein München und Expertin für heimische Wildtiere, hat interessante Fakten zu diesen Gliederfüßern zusammengestellt, die zu den ältesten Lebenwesen auf unserem Planeten zählen.
Auch wenn sie aufgrund von ins Wasser geschwemmte Pestizide und andere Schadstoffe sowie radikalen Gewässerregulierungen sehr selten geworden sind und manche Menschen hierzulande noch nie ein Exemplar zu sehen bekommen haben, so sind dennoch zwei Krebsarten auch bei uns heimisch: der Edelkrebs oder Flußkrebs und der Steinkrebs oder auch Bachkrebs. Beide Arten gelten als Gesundheitspolizei der Gewässer, da sie abgestorbene Pflanzenreste, aber auch Aas verspeisen.
„Der Edelkrebs oder auch Flusskrebs ist die größte der in Europa heimischen Krebsarten und kann bis zu 20 Jahre alt und 20 cm groß werden”, führt Lydia Schübel aus. „Im Mai schlüpfen die Jungkrebse, die noch ein paar Tage bei der fürsorglichen Mutter bleiben. Gut behütend hat diese ihre Eier den ganzen Winter unter ihrem Hinterleib getragen. Damit nichts passiert, klappt sie diesen um die Eier und fächert ihnen mit den kleinen Hinterbeinen Frischwasser zu.”
Die Biologin skizziert auch das Paarungsverhalten der Tiere und berichtet von der Krebspest, die eine weitere Ursache für die Dezimierung unserer Großkrebse darstellt. Die Krankheit wurde durch aus Aquarienhaltung stammende, amerikanische Krebsen, die selbst dagegen weitestgehend immun sind, eingeschleppt und bedeutet einen grausamen Tod für die Tiere. „Aquarientiere auszusetzen ist übrigens eine Straftat, die mit mehreren tausend Euro geahndet wird”, schreibt die Lydia Schübel und fügt hinzu: „Aufgrund dieses verantwortungslosen Verhaltens gibt es in München zum Beispiel im Feringasee keinen heimischen Krebs mehr, dort lebt nur noch der amerikanische Signalkrebs.”
Um ein gänzliches Aussterben der heimischen Scherentiere zu verhindern, müsste der Einsatz von Pestiziden deutlich verringert werden und die Landwirtschaft sich deutlich mehr nach ökologischeren Gesichtspunkten ausrichten. Die Tierschützerin appelliert außerdem, keine gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten auszusetzen bzw. anzusiedeln.
Den kompletten Artikel findet man unter https://www.tierschutzverein-muenchen.de/aktuell/wildtier-des-monats-5.html auf der Internetseite des Tierschutzvereins München.