Veröffentlicht am 20.02.2023 10:48

„Die Sorgen sind deutlich gesunken”

Hubert Schöffmann, Bereichsleiter Berufliche Bildung, IHK für München und Oberbayern. (Foto: IHK München)
Hubert Schöffmann, Bereichsleiter Berufliche Bildung, IHK für München und Oberbayern. (Foto: IHK München)
Hubert Schöffmann, Bereichsleiter Berufliche Bildung, IHK für München und Oberbayern. (Foto: IHK München)
Hubert Schöffmann, Bereichsleiter Berufliche Bildung, IHK für München und Oberbayern. (Foto: IHK München)
Hubert Schöffmann, Bereichsleiter Berufliche Bildung, IHK für München und Oberbayern. (Foto: IHK München)

Wir leben gerade in schwierigen Zeiten - mit hoher Inflation, Rezession, gestiegenen Energiekosten und Fachkräftemangel. Schwierige Zeiten bedeuten oft aber auch eine Chance. Wie stellen Sie sich beziehungsweise wie stellen sich Ihre Handwerksbetriebe auf die aktuelle Situation ein?

Hubert Schöffmann: Die Wirtschaft bewegt sich aktuell auf dünnem Eis und es herrscht eine fundamentale Unsicherheit. Dennoch sind die Sorgen vor einer scharfen Rezession deutlich gesunken. Ihre Lage schätzen die Unternehmen sogar überwiegend als gut ein. Insofern gibt es auch Hoffnungsschimmer, zumal sich die Energiepreise und damit auch die weiteren Inflationssorgen aktuell deutlich entspannen. Eine Dauersorge der Unternehmen ist der zunehmende Arbeitskräftemangel. Die Demografie schlägt in den kommenden Jahren unerbittlich zu, die kommende Verrentungswelle wird das Problem weiter verschärfen.

Was bedeutet das für die Ausbildungsmöglichkeiten von jungen Menschen in Handwerksbetrieben? Wie schätzen Sie die Ausbildungssituation aktuell ein?

Hubert Schöffmann: Die meisten unserer Unternehmen setzen seit jeher auf kontinuierliche und hochwertige Ausbildung, aber die Betriebe legen im Kampf um den Nachwuchs jedes Jahr noch eine Schippe drauf. Für Schulabgänger sind das gute Nachrichten: Die Auswahl an Ausbildungsplätzen, Berufen und Karrierechancen ist größer als je zuvor. Jede Menge Angebote wie Praktika, Tage der offenen Tür, Schulpartnerschaften mit Betrieben und die IHK-Ausbildungsscouts erleichtern die Berufsorientierung. Den Unternehmen ist klar, dass es ohne den top ausgebildeten Fachkräftenachwuchs keine Zukunft gibt. Und das betrifft unsere gesamte Gesellschaft. Wie sollen wir die Energiewende schaffen und klimaneutral werden, wenn Experten zum Bau von Windrädern oder Spezialisten für Photovoltaik-Anlagen fehlen? Wie soll Deutschland bei der Digitalisierung vorankommen, wenn Fachinformatiker und IT-Experten fehlen? Alle diese Fachkräfte brauchen wir dringend. Dafür und vieles mehr gibt es aber die Talentschmiede für die Welt von Morgen, um die uns übrigens Länder auf der ganzen Welt beneiden: Unser System der Berufsausbildung!

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