1.176 Stimmen der Online-Petition im Internet sowie weitere Unterschriftenlisten für einen alternativen Standort des AWISTA-Müllzentrums hat die Interessengemeinschaft Hochstadt zusammen mit dem Bund Naturschutz (BN) vor kurzem im Landratsamt Starnberg an Landrat Karl Roth übergeben. Die Gemeinde Weßling war vertreten durch die dritte Bürgermeisterin Sieglinde Wastian, Mitglieder der Interessengemeinschaft Hochstadt, Gerhild Schenck-Heuck, Horst-Günter Heuck, Gerd Pfister, Toni Quanz sowie Günter Schorn (Bund Naturschutz). Zu den Online-Stimmen hatten sie noch die persönlichen Unterschriften von 443 Bürger für den alternativen Standort „An den Gruben“ mitgebracht. Der Widerstand der Weßlinger gegen das geplante Müllumladezentrum des AWISTA in der Tiefenbrunner Rinne, der vor einem Jahr im August 2018 begonnen hat, geht damit in die nächste Runde. Derzeit hat die Politik ein Ingenieurbüro beauftragt, ein Vergleichsgutachten zu erstellen über die beiden Standorte in der Tiefenbrunner Rinne zwischen Hochstadt und Oberbrunn und “An den Gruben“ nördlich der Autobahn 99 bei Mischenried.
Als Begründung für den Widerstand der Weßlinger hieß es auf der Seite der offenen Petition: Die Gemeinde Weßling habe einen Alternativstandort für die AWISTA-Müllumladestation nördlich der Lindauer Autobahn „An den Gruben” angeboten. Eine AWISTA-Müllumladestation zwischen Oberbrunn und Hochstadt in der freien Landschaft verstoße nach Aussagen der Bürgerinitiative gegen das Anbindungsgebot. „Sie würde zu einer Überlastung der Ortsdurchfahrt Hochstadt führen“, kritisierten die Initiatoren. Außerdem haben die Bürger Sorgen um das Trinkwasser: „Nahe an den Brunnen 5 und 6 der großräumigen Wasserversorgung gelegen gefährdet sie das Trinkwasser für 40.000 Menschen. Sie würde zu einer unverantwortlichen Versiegelung der bisher unbebauten Tiefenbrunner Rinne führen“, mahnte Gerd Pfister, der für die Petition im Namen der BI verantwortlich zeichnet. Er prognostizierte: „Diese Müllumladestation würde zum Präzedenzfall für weitere Gewerbegebiete führen.“
Ein Gespräch mit Landrat Karl Roth lässt die Bürgerinitiative hoffen, dass angesichts von Kriterien wie Trinkwasserschutz, Landschaftsversiegelung und Verkehrsanbindung der Standort „An den Gruben“ besser geeignet wäre. Auch die Probebohrungen der Wassergewinnung Vierseenland in der Tiefenbrunner Rinne, 200 Meter vom AWISTA-Gelände entfernt, sprächen dafür. „Weßling kann und wird aktiv eingreifen mit der Genehmigung des benötigten Baurechts auf dem Gelände „An den Gruben“, sobald die entsprechenden Anträge vom AWISTA gestellt werden“, versprach Gerhild Schenck-Heuck. Ende September sollen die Ergebnisse des Gutachtens präsentiert werden.