Veröffentlicht am 03.12.2019 19:17

Nachhaltigkeit ist, wenn ...


Von red
Andrea Betz, Innere Mission München, ist Sprecherin der Münchner Wohlfahrtsverbände und Vorständin des Sozialpolitischen Forums München. (Foto: pr)
Andrea Betz, Innere Mission München, ist Sprecherin der Münchner Wohlfahrtsverbände und Vorständin des Sozialpolitischen Forums München. (Foto: pr)
Andrea Betz, Innere Mission München, ist Sprecherin der Münchner Wohlfahrtsverbände und Vorständin des Sozialpolitischen Forums München. (Foto: pr)
Andrea Betz, Innere Mission München, ist Sprecherin der Münchner Wohlfahrtsverbände und Vorständin des Sozialpolitischen Forums München. (Foto: pr)
Andrea Betz, Innere Mission München, ist Sprecherin der Münchner Wohlfahrtsverbände und Vorständin des Sozialpolitischen Forums München. (Foto: pr)

Klimabewusst leben können kostet Geld. Wer am Ende des Monat zu wenig Geld hat, um seinen Hunger zu stillen, denkt sicherlich nicht darüber nach, ob das Obst bio ist, das Brathuhn aus artgerechter Haltung kommt oder der Kaffee fair trade ist. Der Warenkorb für Hartz-IV-Empfänger ist auf der Basis billigster Lebensmittel kalkuliert. In dieser Lebenssituation fällt es Menschen dann sehr schwer, sich nachhaltig und CO2-neutral zu ernähren: Eine klimabewusste Lebensweise ist leider noch eine teure. Da limitiert der Geldbeutel dann eben das Öko-Bewusstsein.

Auch ältere Menschen, die Grundsicherung beziehen, und Menschen mit geringem Einkommen können sich eine klimabewusste Lebensweise kaum leisten . Kinder und Jugendliche, die in der Schule über Klimaschutz diskutieren und sich der fridays for future Bewegung anschließen, können den eigenen ökologischen Fußabdruck nur bedingt positiv beeinflussen, weil ihnen die finanziellen Mittel dafür nicht zur Verfügung stehen. Das ist ein Mangel an Teilhabemöglichkeiten.

Soziale Arbeit fördert und unterstützt die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen – und prangert Gerechtigkeitslücken an. Alle Menschen müssen die Möglichkeit haben, ihren Beitrag gegen die sich abzeichnende Klimakatastrophe zu leisten. Das darf kein Privileg von Besserverdienenden und Reichen sein.

An vielen Orten der Erde sind die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels schon heute häufig Ursache von Flucht. Das verpflichtet uns zu handeln. Gemeinsam müssen wir unsere Verhaltensweisen auf Umweltverträglichkeit überprüfen. Ein wesentliches Ziel der Klimapolitik ist es , nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Und leider wird häufig verdrängt, dass der Klimawandel schon jetzt und ganz konkret Menschen bedroht. Am härtesten leiden diejenigen unter den Folgen, die am wenigstens für den Klimawandel können.

Andrea Betz, Innere Mission München, Sprecherin der Münchner Wohlfahrtsverbände, Vorständin des Sozialpolitischen Forums München

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