Veröffentlicht am 05.12.2019 17:05

Nachhaltigkeit ist, wenn ...


Von red

Was ist eine „sozialversicherungspflichtige Beschäftigung“?

Sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind alle Arbeitnehmer / -innen, die kranken-, renten-, pflegeversicherungspflichtig und / oder beitragspflichtig sind oder für die von Arbeitgebern Beitragsanteile nach dem Recht der Arbeitsförderung (SGB III) geleistet werden. Eine Ausnahme der Sozialversicherungspflicht besteht bei geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen, umgangssprachlich Minijobs oder 450-Euro-Jobs, was bedeutet, dass eine bestimmte Verdienst- oder Zeitgrenze nicht überschritten werden darf. Ein Midijob wiederum ist ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Bei einem Midijob liegt das Entgelt zwischen 450 und 1.300 Euro monatlich und die Beschäftigten sind umfassend entsprechend ihres Lohnes / Gehaltes abgesichert.

Höhere Zufriedenheit

Warum ist es „nachhaltig“, dauerhaft, mit nicht nur geringer Stundenzahl und mit existenzsicherndem Lohn / Gehalt entsprechend der eigenen Qualifikation zu arbeiten?

Für Betriebe bedeutet dies in der Regel, eine geringere Fluktuation an Beschäftigten zu haben und auf gut eingearbeitetes und gut qualifiziertes Personal bauen zu können.

Für Beschäftigte bedeutet eine dauerhafte, gut bezahlte Beschäftigung meist ein höheres Zugehörigkeitsgefühl zum Arbeitgeber, eine höhere Motivation und Loyalität. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die Arbeitsqualität und Betriebsklima aus, sondern bedeutet auch eine höhere Zufriedenheit des Mitarbeiters.

Viele Frauen haben im Vergleich zu Männern immer noch ein geringeres Einkommen, arbeiten mehr in Minijobs oder in Teilzeit, betreuen Kinder und / oder zu pflegende Angehörige, was in der Regel zu Unterbrechungen im Lebenslauf und zu einem Karriereknick führt. Dies alles zieht letztendlich Einkommenseinbußen nach sich, ein finanziell unabhängiges Leben wird unmöglich, es gibt Unterbrechungen in der Renteneinzahlung und die Folge ist nicht selten gerade in kostenintensiven Städten wie München die Altersarmut!

Lücken schließen

Wie kann Altersarmut begegnet werden?

Wichtig sind vor allem eine zukunftsorientierte Berufswahl und eine abgeschlossene Ausbildung oder Studium. Genauso wichtig ist es, während der Berufspausen aufgrund der Kinderbetreuung am Beruf dranzubleiben und diese Pausen auch für die eigene Weiterbildung zu nutzen. Wenn möglich sollten die Lücken im Lebenslauf klein gehalten werden und bei erneuter Aufnahme des Berufes die Kinderbetreuung gut gesichert sein.

Grundlage für Unabhängigkeit

Familien haben eine Vorbildfunktion gegenüber ihren Kindern

Kinder, deren Eltern beide berufstätig sind, haben bessere Zukunftschancen! Voraussetzung für berufstätige Eltern ist hier wiederum eine hochwertige und sichere Kinderbetreuung mit qualifiziertem Personal.

Die Gymnasialquote dieser Kinder liegt höher als die von anderen und es wird nicht nur die Chance für vielfältigere Freizeitaktivitäten, sondern auch für bessere außerschulische Förderung geboten, sondern auch der Grundstein für einen besseren Schul- und Bildungsstandart des Nachwuchses, was später wiederum nachhaltig zu höherem Einkommen und finanzieller Unabhängigkeit führt.

Tatsache ist auch, dass Kinder, deren ökonomische Situation aufgrund geringeren Verdienstes der Eltern schlechter ist, in der Regel einen geringeren Schul- und Bildungsabschluss erreichen. Sollten beide Eltern oder auch nur ein Elternteil Sozialleistungen in Anspruch nehmen, wird auch dieses „Vorbild“ nachhaltig an den Nachwuchs weitergegeben.

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