Der Max-Friedländer-Bogen in München hat seinen ganz eigenen Reiz. Die Häuser liegen direkt an der Einfahrt zum Münchner Hauptbahnhof. Die Freude der Anwohner über ihre neue Heimat ist jedoch seit Anfang dieses Jahres empfindlich gestört. Ursache dafür ist die Tatsache, dass auf der Schwanthalerhöhe vor einem halben Jahr das Parkraummanagement eingeführt wurde. „Seitdem ist jede Ecke des Max-Friedländer-Bogens zugeparkt, die Leute kommen nicht mehr aus ihren Tiefgaragen. Die neu angelegten grünen Inseln sehen verheerend aus. Selbst die Parkplätze für Schwerbehinderte sind von nicht Berechtigten belegt“, beklagte sich bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8) Anwohner Robert Huber im Namen mehrerer Mitbewohner der Wohnanlage.
„Wir sind der Parkplatz für die ganze Schwanthalerhöhe, weil es hier kostenlos ist“, stellte Huber fest. Seine Mitstreiter und er fordern: „ Der Max-Friedländer-Bogen muss in das Parkraummanagement einbezogen werden.“ Nur dadurch könne der große Parkdruck gemildert werden. Daneben wollen die Anwohner verhindern, dass die Busse des Hotels „Meininger City Hostel“ künftig an den beiden Einmündungen von der Landsberger Straße in den Max-Friedländer Bogen einfahren dürfen. Durch die parkenden Busse werde die Fahrbahn extrem eingeengt. Das blockiere den Verkehrsfluss in der kleinen Seitenstraße. Die Anwohner bitten den BA darum, sich dafür einzusetzen, dass an dieser Stelle Verbotsschilder für einfahrende Busse aufgestellt werden. Überdies hoffen sie, dass zur Wiesnzeit Parkverbotsschilder aufgestellt werden. Das habe sich zur Wiesn 2008 bewährt.
Tiefe Reifenspuren im Grün, verdorrtes Gras, harter blanker Boden – so sehen viele der erst kürzlich angelegten Grüninseln aus. Robert Huber demonstriert am Max-Friedländer-Bogen, wie rücksichtslos Wildparker jeden freien Fleck besetzen. Ihn macht das traurig. „Jetzt, da alles fertiggestellt und bezogen ist, tut es einem in der Seele weh, zu sehen, wie alles zerstört wird.“ „Wildparker“ auf den Grüninseln seien fast ein „Normalzustand“, sagt Huber. „Besonders schlimm ist es während der rush hour, am Abend und nachts.“ Huber hat sogar beobachtet, dass bei Staus auf der Landsberger Straße Autofahrer in den Max-Friedländer-Bogen fahren, den Fuß- und Radweg als Fahrbahn benutzten, um dann an der zweiten Einmündung wieder auf die Landsberger Straße zu fahren. Huber: „Dann sind sie vor der Ampel und haben vielleicht 30 Autos hinter sich gelassen.“ Weil sich unmittelbar neben Fuß- und Radweg ein Spielplatz befindet, sehen Huber und Mitbewohner Kinder in Gefahr. In den neuen Häusern wohnen viele Familien. Zudem parkten auf einem schmalen Bahngelände vor der Wohnanlage auch Busse, die ihre Motoren vor den Wohnungen warmlaufen ließen: „Dadurch kommt es zu erheblichen Lärmbelästigungen für die Anwohner.“
Im Bezirksausschuss stießen deren Nöte auf offene Ohren. Gerhard Mayer (SPD) vom Unterausschuss Verkehr: „Wir finden es auch sinnvoll, dort die Parklizenz einzuführen.“ Allerdings müsse in Neubaubaugebieten mit entsprechenden Tiefgaragenplätzen die Parkplatznot nachgewiesen werden. Auch Myriam Schippers (Grüne) unterstützt das Anliegen, den Bereich fürs Wapperlparken auf den Max-Friedländer-Bogen auszuweiten. Nachdem die Bauarbeiten daran abgeschlossen worden seien, könne er nun in eine Ortsstraße umgewidmet werden. Das sei die Voraussetzung dafür, dort das Parkraummanagement einzuführen. Nach einem Beschluss des BA ist der Bogen jetzt offiziell eine „Ortsstraße”. Das letzte Wort habe jedoch das Planungsreferat, stellte Ludwig Wörner (SPD) fest. Er plädiert dafür, die schwierige Lage bei einem Ortstermin mit dem Kreisverwaltungsreferat, der Polizei, der Leitung des Hotels sowie dem Verkehrsausschuss zu erörtern. Dabei solle ebenfalls geklärt werden, ob ein entsprechendes Buseinfahrtsverbot sinnvoll sei.