Dem Söckinger Wochenmarkt hat der Umzug gut getan: Seitdem die Marktleute ihre Stände freitags am Parkplatz an der Pfarrkirche St. Ulrich aufbauen, ist deutlich mehr los.
„Der neue Standort kommt bei Händlern und Kunden gut an“, freut sich Marktsprecherin Christine Lüst, die Fairtrade-Produkte des Öko & Fair Umweltzentrums in Gauting anbietet. Die gute Sichtbarkeit von der Andechser Straße habe sich als größter Pluspunkt erwiesen. Auch der geräumige Platz an der Kirche und die Parkmöglichkeiten würden sehr gelobt.
Seit acht Jahren gibt es den Söckinger Wochenmarkt mit frischer, saisonaler Ware, meist direkt von regionalen Höfen und Feldern. Bis vor drei Monaten war er am Carolinenhaus vertreten und hatte zuletzt unter Kunden- und Händlerschwund gelitten. Es herrschte zunehmend Unzufriedenheit, weil die Stände zu wenig ins Auge fielen. Bis sich Marktbetreiber und Stadt zusammensetzten, um eine Lösung zu finden.
„Viele Leute sind direkt überrascht, dass es die Händler gibt“, hat Evi Fuchsberger vom Gautinger Backhaus Cramer aus Kundengesprächen erfahren. Sogar manche Söckinger hätten von der Existenz des Marktes gar nichts gewusst. „Jetzt aber hat sich vieles zum Guten verändert und es kommt mehr Laufkundschaft.“
Magnus Ruhdorfer vom Geflügelhof Ruhdorfer aus Herrsching verzeichnet ebenfalls „etliche Neukunden“. Das bunt gemischte Publikum lege Wert darauf, direkt beim Erzeuger zu kaufen.
Der Neustart für den Wochenmarkt ließ sich auch deshalb gut an, weil es seit dem Umzug wieder eine Bio-Metzgerei gibt, den Betrieb „Tagwerk“. Er habe sich regelrecht als Publikumsmagnet erwiesen, hat Lüst beobachtet. In der Tat herrscht dort großer Andrang, genauso wie beim Obst- und Gemüsestand „Bio Blundel“ von Andi Bauer. „Das wird schon“, ist auch Willi Hausfelder optimistisch, der Käsespezialitäten verkauft. Für Heini Stimmelmeier vom Fischstand hat sich der Umzug ebenfalls ausgezahlt: „Es sind insgesamt mehr Kunden geworden, und viele halten jetzt spontan für eine Fischsemmel an.“
Einkaufen auf dem Wochenmarkt, da stellen sich viele auch eine kleine Kaffeepause und den Ratsch mit der Nachbarin vor. Am Ausschank mangelt es nicht, dafür bringt Christine Lüst immer ihre Kaffeemaschine mit. Platz für neue Händler wäre auch noch vorhanden. „Je mehr Angebot, desto mehr Kunden“, sagt Lüst, der als erstes ein Stand mit Milch und Joghurt in den Sinn kommt.