Veröffentlicht am 09.03.2020 08:43

Söckinger Wünsch dir Was

Die Söckinger sind am Planungsprozess mit beteiligt. (Foto: Hauck)
Die Söckinger sind am Planungsprozess mit beteiligt. (Foto: Hauck)
Die Söckinger sind am Planungsprozess mit beteiligt. (Foto: Hauck)
Die Söckinger sind am Planungsprozess mit beteiligt. (Foto: Hauck)
Die Söckinger sind am Planungsprozess mit beteiligt. (Foto: Hauck)

Es soll endlich einen Fußweg hinunter zum Pförtnerhaus und dem Lokal dort geben. Das ist der Herzenswunsch der Söckinger, neben vielen anderen Anregungen für einen attraktiveren Ortskern. Das Interesse war riesengroß: rund 100 Anwohner waren in die Franz-Dietrich-Halle zur Auftaktveranstaltung des Integrierten Stadtentwicklungsprojekts (ISEK) gekommen, das es zur Bedingung macht, dass die Bürger in den Planungsprozess eingebunden sind. In Arbeitsgruppen diskutierten sie ihre Vorstellungen und schrieben sie auf großen Tafeln auf. „Da ist wirklich viel rausgekommen“, sagte Moderatorin Gwendolin Dettweiler anerkennend, als sie die Ergebnisse zum Schluss präsentierte. Das Planungsbüro „Sweco“ nimmt die Vorschläge aus dem Abend und eines Fragebogens mit heim, um daraus ein Konzept zu entwickeln.

Fußweg zum Pförtnerhaus

Einig waren sich die Anwohner auch darin, dass es an einem Treffpunkt für Jugendliche fehlt, ebenso wie an einem Café an zentraler Stelle und an einem besseren Abendtakt für die Busse. All diese Wünsche wurden vielfach genannt. Sie möchten außerdem Söckings Charakter als Gartenstadt und die Grünflächen erhalten und keinesfalls mit der Stadt Starnberg zusammenwachsen. „Auch das Thema Verkehr hat viele umgetrieben“, berichtete Stadtbaumeister Stephan Weinl. So ist vielen ein Dorn im Auge, dass die Nebenstraßen und Wohngebiete so zugeparkt sind. Größten Handlungsbedarf sehen die meisten in der Ortsmitte. „Der Maibaumplatz ist in die Jahre gekommen“, sagte Weinl. Der Verkehr sei trotz Westumfahrung nach wie vor groß und beeinträchtige die Aufenthaltsqualität. „Dabei ist der Blick von dort in die Berge einmalig.“

Rewe muss erhalten bleiben

Nächster Themenpunkt: Einzelhandel und Gewerbe. Nicht nur für Planerin Dettweiler steht und fällt Söckings Zukunft mit dem Supermarkt im Ort. „Der Rewe muss unbedingt erhalten bleiben“, meinte sie. „Wenn der anfängt zu bröckeln wird Söcking als lebenswerter Ortsteil schwierig zu halten sein.“ Einen Bioladen, eine Aufwertung der Gastronomie und vielleicht einen Handwerkerhof mit einheimischen Betrieben, das sind weitere Vorstellungen.

Es ärgern sich die Söckinger aber auch über die rücksichtslosen Tierbesitzer, die ihre Hunde ohne Leine Gassi führen und dann auch noch deren Hinterlassenschaften in den sensiblen Landschaftsschutzgebieten einfach liegenlassen. Weitere teils emotional vorgebrachte Punkte waren die mangelnde Straßenbeleuchtung und der gefährlich enge Buswendeplatz, wo die wartenden Busfahrer sich wegen der fehlenden Toiletten notgedrungen in die Büsche schlagen müssen.

Es gibt also „einige Nüsse zu knacken“, wie Bürgermeisterin Eva John zum Abschluss sagte und sich dabei optimistisch zeigte, dass „wir für Söcking viele gute Lösungen bekommen“.

Westumfahrung machte den Weg frei

Hintergrund des Projekts ist die Inbetriebnahme der Westumfahrung, die für Söcking neue Möglichkeiten zur Ortsentwicklung und Verkehrsberuhigung eröffnet hat. Dass dies mit Hilfe des staatlich geförderten ISEK-Konzepts angegangen werden soll, hat der Stadtrat beschlossen und das Münchner Büro „Sweco“ beauftragt. Der nächste Bürgerworkshop soll um Pfingsten herum stattfinden, bis zum Herbst wollen die Planer ihr Konzept fertig haben. Dann hat es der Stadtrat in der Hand, was er davon umsetzt.

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