Bis September 2010 soll das neue Haus westlich des jetzigen IZB-Gebäudes fertig sein. Auf 3.200 Quadratmetern entstehen dort neue Labor- und Verwaltungsräume für die Martinsrieder Biotech-Forscher. Im Erdgeschoss zieht die Elhardt-Chemieschule ein. Insgesamt 23 000 Quadratmeter umfasst dann das gesamte Areal des Biotech-Clusters in Martinsried.
„Räumlich haben wir mit dieser achten IZB-Erweiterung unsere natürlichen Grenzen erreicht“, erklärte IZB-Geschäftsführer Peter Hanns Zobel bei der Grundsteinlegung. Für das bereits absehbare weitere Wachstum wird sich die Martinsrieder Biotech auf dem freien Immobilienmarkt umschauen. Zobel wünscht sich dafür ein wohlwollendes Entgegenkommen der Gemeinde, wie es bereits in den gesamten 14 Jahren seit IZB-Gründung vorherrschte.
Architekt Winfried Schmidbauer lenkte allerdings ein: „Ich will für das ehrgeizige Bauende nicht den Mut nehmen, denn bisher ist der Baubeginn nur angedeutet.“ Mit Bedauern erwähnte er die fehlenden Finanzmittel für tatsächlich nachhaltiges Bauen. Begrünte Dachflächen, die sich hervorragend in die Umgebung eingepasst hätten, konnten am Ende nicht verwirklicht werden.
Finanziert wird der rund zehn Millionen teure Neubau durch Mittel des Freistaats, der Kreissparkasse München und einem Gesellschafterdarlehen der Fördergesellschaft IZB. „Das ist ein wichtiger Tag für den Biotech-Standort Martinsried“, freute sich Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil, „die Biotechnologie in Martinsried blickt heute auf eine imposante Entwicklungsgeschichte, die bei der Gründung des IZB keiner hätte vorhersagen können.“
Zwanzig Prozent mehr Umsatz und vier Prozent mehr Beschäftigte im Jahr 2008 sei ein beeindruckender Beweis dafür, dass die globale Krise nahezu spurlos am Standort vorbeigehe. Weiterhin betonte Zeil: „Die Förderung des Forschungs- und Entwicklungsstandortes Martinsried und die Stärkung der Genforschung bleibt auch zukünftig Gegenstand der Politik Bayerns.”
Nach der Grundsteinlegung öffnete das Biotechnologische Cluster BioM zwei Tage lang seine Türen für Interessierte. Geboten waren Vorträge zu gentechnologischen Fragen und zur Forschung am Standort sowie Führungen durch den Kindergarten Biokids.
„Viele jugendliche Besucher nutzten unsere Tage der Offenen Tür für Berufsorientierung und lassen sich mit ihren Eltern ausführlich beraten“, sagte Stephanie Wehnelt vom Biotech-Cluster. Hauptanliegen der Tage der Offenen Tür sei es zu zeigen, dass in Martinsried Medikamente der Zukunft entwickelt würden. „Die Akzeptanz für unsere Aktion war hervorragend. Wir hatten mehr Gäste als erwartet“, so Wehnelt.
Der absolute Besuchermagnet war das „BIOTechnikum“ – der riesige Informations-Truck des Bundesforschngsministeriums. Auf einer Fläche von 105 Quadratmetern gab es Labortechnik zum Anfassen, Wissenswertes zur Gentechnik, viele interaktive Quiz-Spiele, ein Biotech-Kino und ein „Body-Mover“, der als Drei-D-Animation eine Fahrt ins Innere einer Zelle ermöglichte.