Schon seit Mitte März laufen die Arbeiten an der Park&Ride-Anlage für die neue U-Bahn-Station in Martinried. Nun gab es den offiziellen Startschuss von prominenter Seite. Bei der ersten Baustellenbegehung erläuterte Dimitri Steinke, Geschäftsführer der Projektmanagementgesellschaft (PMG) für die U-Bahn-Verlängerung, den Baufortschritt.
„Das Bild setzt sich langsam zusammen. Wir sehen hier das erste sichtbare Glitzersteinchen für die U-Bahn“, freute er sich. Oberste Priorität habe für ihn das perfekte Zusammenspiel aller am Bau Beteiligter. Steinke lobte das partnerschaftliche Arbeiten. „Ich denke, dass dies das Fundament des guten Baufortschritts ist.“ Trotz der zwischenzeitlich gemachten historischen Funde am Baugrund und der folgenden archäologischen Begutachtung sei man im Zeitplan geblieben, so Steinke und betonte: „Wir schauen, dass wir die gesteckten Ziele erreichen werden.“
Das Zeitziel ist die U-Bahneröffnung zum Fahrplanwechsel 2025/26. Doch zunächst kommt das Parkdeck für 80 Stellplätze, das ganz zu Anfang auch Lager- und Abstellplatz der Baustellenfahrzeuge sein wird. Rund drei Millionen Euro kostet dieses „Glitzersteinchen“. Das gesamte Bauprojekt insgesamt wird insgesamt knapp 140 Millionen Euro verschlingen. Die Finanzierung der U-Bahn-verlängerung wie auch des Parkdecks übernehmen der Freistaat (zu 50,1 Prozent), der Landkreis München (zu 33,3 Prozent) sowie die Gemeinde Planegg als Bauherr.
Wissenschaftsminister Bernd Siebler betonte die Wichtigkeit der U6 nach Martinsried - „Wissenschaftslinie“ oder der „Brain Train“ - , die später den Uni- und Bioteck-Standort mit der TU Garching sowie den dazwischenliegenden Standorten der TU und LMU miteinander verbindet wird und außerdem einen Standortvorteil fürs Klinikum Großhadern bedeutet. „Das ist heute ein strategischer Termin. Wir bauen hier für die Zukunft, für die Technologien der Zukunft.“ Und Bauministerin Kerstin Schreyer wünschte: „Einen guten und schnellen Bauverlauf, damit wir in Richtung Spatenstich U-Bahn gehen können.“ Dieser sei für 2022 geplant.
Landrat Christoph Göbel freute sich, dass das U-Bahnprojekt endlich nach außen sichtbar werde. „Auch mit der U6-Verlängerung selbst geht es gut voran“, sagte er. „Die Planunterlagen für den Tunnelbau sind bereits im Genehmigungslauf. Das stimmt zuversichtlich, dass die derzeit geplante Inbetriebnahme zum Fahrplanwechsel 2025/2026 erfolgen und der erste Zug nach Martinsried rollen kann.“
Erste Planungsgespräche gab es allerdings schon 1991, so Bürgermeister Hermann Nafziger und ging auf die lange wechselvolle Planungsgeschichte des Projekts U-Bahn nach Martinsried ein. „‘Was lange währt, wird endlich gut‘ wandle ich heute dem Anlass entsprechend um: ‚Was lange währt, wird wirklich gut!‘ Endlich sieht man was. Kein Zweifel – die U-Bahn kommt.“