Veröffentlicht am 07.06.2020 15:23

Große Halfpipe wurde verkauft


Von Johannes Beetz

Wie erwartet ist der Verkauf der großen Halfpipe für viele eine Enttäuschung. Die Gemeinde hatte den Skatepark in enger Abstimmung mit den Jugendlichen vor Ort geplant. Eines wurde dabei aber unterschätzt: die Lärmentwicklung und die Überschreitung der Grenzwerte bei Nutzung der großen Halfpipe. Deshalb wurde die große Halfpipe vor drei Jahren gesperrt und die Öffnungszeiten des gesamten Skateparks eingeschränkt. Eine Idee der Gemeinde war, das Problem mithilfe einer Lärmschutzwand zu lösen. Die Genehmigung zur nachträglichen Errichtung hätte das Landratsamt aber nur bei Vorlage der Unterschriften aller betroffenen Anwohner erteilt. Zu diesem Zweck fanden mehrere Gespräche statt, aber es zeichnete sich deutlich ab, dass kein Weg zu einer Einigung besteht, solange die große Halfpipe in Betrieb ist bzw. wieder in Betrieb genommen werden soll. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Nutzung des Skateparks als Partyecke in den späten Abendstunden leider ebenfalls einen Teil zu den Problemen beigetragen hat.

Mittelfristig kein anderer Platz

Im weiteren Verlauf wurden Pläne entwickelt, das neue Jugendhaus als Lärmschutz an Stelle der Sommerstockbahn zu errichten. Dies ist auch weiterhin geplant – aber für die große Halfpipe hätte auch das nicht gereicht. Also sollte die große Halfpipe innerhalb Pullachs umgesiedelt werden. Im ersten Schritt wurden Grundstücke geprüft, über die die Gemeinde selber verfügen kann. Beispielsweise der Gewerbepark in Höllriegelskreuth unten an der Isar. Es handelt sich dabei allerdings um ein Landschaftsschutzgebiet, das darüber hinaus schwer zugänglich ist. Auch die Fläche nahe des Gymnasiums wurde geprüft. Hier wären allerdings die Anwohner der Rungestraße von der Lärmentwicklung betroffen gewesen. Im Anschluss wurde das Gespräch mit verschiedenen Grundstückeigentümern gesucht – unter anderem im Gewerbegebiet Höllriegelskreuth. Doch auch hier zeichnete sich keine praktikable Lösung ab. Damit war klar: Es wird mittelfristig leider keinen geeigneten Platz für die große Halfpipe in Pullach geben – und an ihrem ursprünglichen Aufstellort würde sie, wie bereits die letzten drei Jahre, ungenutzt bleiben.

Bemühungen ohne Erfolg

Aus diesen Gründen hat sich die Gemeinde für den Verkauf der Halfpipe entschieden. Diese Entscheidung wurde aufgrund der Tatsache getroffen, dass die jahrelangen intensiven Bemühungen, sie für die Pullacher Jugend zu erhalten, nicht erfolgreich waren. Durch den Verkauf erhält die Gemeinde einen Teil der Anschaffungskosten zurück. Und es besteht die Chance, die Modalitäten der zukünftigen Skatepark-Nutzung auf einer neuen Grundlage zu diskutieren.

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