Veröffentlicht am 03.12.2020 14:24

„Lebensqualität bis zum Schluss”


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Jutta Oxen. (Foto: FöBE)
Jutta Oxen. (Foto: FöBE)
Jutta Oxen. (Foto: FöBE)
Jutta Oxen. (Foto: FöBE)
Jutta Oxen. (Foto: FöBE)

„Warum machst Du das?”, fragen mich Freunde manchmal, wenn sie erfahren, dass ich mich als ehrenamtliche Hospizbegleiterin engagiere. „Sterbehilfe ist doch fürchterlich belastend.” Ich erzähle dann immer, dass es ja nicht um Sterbehilfe geht. Wir haben sozusagen für die Menschen in ihrer letzten Lebensphase gutes Leben dabei. Es geht darum, sie ernst zu nehmen und ihre Wünsche zu respektieren. Für manche bedeutet das, jemand zu haben, der einfach nur zuhört. Für manche bedeutet das, schweigen zu können, ohne sich alleine zu fühlen, Wir lachen zusammen und sind zusammen traurig. Für alle geht es immer darum, sich lebendig und angenommen zu fühlen. Auch für Hospizbegleitung gilt: Ehrenamtliches Engagement ist zwar freiwillig und kostenlos, aber niemals ohne Gewinn. Wir erfahren viel Dankbarkeit von den Menschen, die wir begleiten. Ebenso von den Angehörigen, die wir entlasten. Ein großer Gewinn ist auch, die unterschiedlichsten Menschen sehr persönlich kennenzulernen und von ihnen zu erfahren, was wirklich zählt im Leben. 2020 war für mich in diesem Sinn wieder ein gewinnbringendes Jahr.

Ich freue mich schon darauf, dass es 2021 sicherlich gelingt, eine Immobilie für unser geplantes HospizHaus des Lebens zu finden. Für die 1,5 Millionen Münchnerinnen und Münchner gibt es nämlich aktuell nur 28 Hospizbetten. Und das sind entschieden zu wenig.

Jutta Oxen ist Messebotschafterin der nächsten Münchner FreiwilligenMesse der FöBE. Diese findet vom 22. bis 31. Januar 2021 online statt.

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