Veröffentlicht am 01.02.2021 12:05

„Plastikpaten” ausgezeichnet


Von Ulrike Seiffert
Umweltpreis 29++ des Landkreises München: Dorit Zimmermann von den „Plastikpaten” nahm den Preis zusammen mit Hildburg Kraemer vom Bund Naturschutz/Ortsgruppe Würmtal Nord entgegen. (Foto: Tom Wacker)
Umweltpreis 29++ des Landkreises München: Dorit Zimmermann von den „Plastikpaten” nahm den Preis zusammen mit Hildburg Kraemer vom Bund Naturschutz/Ortsgruppe Würmtal Nord entgegen. (Foto: Tom Wacker)
Umweltpreis 29++ des Landkreises München: Dorit Zimmermann von den „Plastikpaten” nahm den Preis zusammen mit Hildburg Kraemer vom Bund Naturschutz/Ortsgruppe Würmtal Nord entgegen. (Foto: Tom Wacker)
Umweltpreis 29++ des Landkreises München: Dorit Zimmermann von den „Plastikpaten” nahm den Preis zusammen mit Hildburg Kraemer vom Bund Naturschutz/Ortsgruppe Würmtal Nord entgegen. (Foto: Tom Wacker)
Umweltpreis 29++ des Landkreises München: Dorit Zimmermann von den „Plastikpaten” nahm den Preis zusammen mit Hildburg Kraemer vom Bund Naturschutz/Ortsgruppe Würmtal Nord entgegen. (Foto: Tom Wacker)

Alljährlich ehrt das Münchner Landratsamt Bürger mit dem Umweltpreis 29++, die sich im Landkreis für Klima und Umwelt einsetzen. Coronabedingt blieb die Auszeichnung für 2020 mit persönlicher Feierstunde im Landratsamt aus. Dennoch konnten sich die insgesamt 18 Geehrten über Urkunde, Anstecknadel und Präsentkorb von „Unser Land” freuen.

Landrat Christoph Göbel erklärte zur Ehrung: „Der Umwelt- und Klimaschutz ist und bleibt eine unserer größten Herausforderungen, auch wenn das in Pandemiezeiten manchmal in den Hintergrund zu rücken scheint. Die Geehrten gehen mit gutem Beispiel voran, sie investieren nicht nur Geld, sondern insbesondere ihre Freizeit und zeigen, was jeder Einzelne tun kann, um unsere Lebensgrundlage auch für die Zukunft zu sichern.”

Idee beim Wandern

Eine der Geehrten ist Dorit Zimmermann mit ihrer Initiative „Plastikpaten” aus dem Würmtaler Neuried. „Tolle Ehre”, freute sie sich und erklärte, was genau sie mit den Plastikpaten meint und welche Ziele sie verfolgt. „Plastikpaten sammeln in ihren Gebieten, Wohnstraßen, Waldstücken und so weiter den Plastikmüll zusammen”, sagte sie. 2018 kam ihr die Idee beim Wandern. Damals habe sie den Müll fotografiert und als Collage zusammengesetzt – und war erschrocken über die Müllmenge.

„Ich wollte unbedingt etwas dagegen tun und habe begonnen, in meinem unmittelbaren Umfeld den Müll zusammenzutragen”, so Dorit Zimmermann. Sie wohne an einer Ausfallstraße und beobachte, dass die Leute ihren Müll auch einfach mal so aus dem Autofenster werfen oder beim Radfahren fallen lassen. „Unglaublich. Da kommt wirklich in kurzer Zeit schon viel Müll zusammen.” Ihre Aktion fand gleich großes Interesse, auch der Bund Naturschutz im Würmtal unterstützte sie sehr.

Neue Mitstreiter gewünscht

„Mittlerweile sind wir im ganzen Würmtal schon über 20 Plastikpaten. Tendenz steigend”, sagte sie und wünschte sich mehr jugendliche Mitstreiter. „Ich freue mich über jeden, der bei uns mitmacht oder der einfach so Müll aufsammelt und mit gutem Beispiel vorangeht. Ich möchte gerne noch mehr Aufklärungsarbeit leisten und auch generell über Mülltrennung und Müllvermeidung sprechen. Wenn ich die Jugend damit erreichen kann, wäre das wunderbar.”

Im Moment ist ein Imagefilm über ihre Initiative im Entstehen. „Der Landkreispreis ist verbunden mit einem kleinen Dokumentarfeature über unsere Arbeit. Dazu kam ein kleines Filmteam und hat uns beim Plastiksammeln gefilmt und befragt”, sagte Zimmermann. Der Film soll später in den sozialen Netzwerken zu sehen sein.

„Leider muss man sagen, dass die Müllberge in Coronazeiten nur noch weiter wachsen. Das ist sehr bedauerlich”, meinte sie. „Die Menschen verwenden wieder viel mehr Plastikartikel und die finden wir natürlich auch in der Umwelt: Einmal-Mundschutz, Plastikhandschuhe, Plastikverpackungen von Fast-Food und mehr. Ich freue mich daher sehr über den Preis und die Aufmerksamkeit, die damit verbunden ist.”

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