Veröffentlicht am 12.04.2021 10:33

Mal ohne Heringe


Von ha
Sehen der Konzertsaison trotz allem zuversichtlich entgegen: v.r. Michael Forster, Christian Schenk, Susanne Rieder und Anja Brandstäter. (Foto: Hauck)
Sehen der Konzertsaison trotz allem zuversichtlich entgegen: v.r. Michael Forster, Christian Schenk, Susanne Rieder und Anja Brandstäter. (Foto: Hauck)
Sehen der Konzertsaison trotz allem zuversichtlich entgegen: v.r. Michael Forster, Christian Schenk, Susanne Rieder und Anja Brandstäter. (Foto: Hauck)
Sehen der Konzertsaison trotz allem zuversichtlich entgegen: v.r. Michael Forster, Christian Schenk, Susanne Rieder und Anja Brandstäter. (Foto: Hauck)
Sehen der Konzertsaison trotz allem zuversichtlich entgegen: v.r. Michael Forster, Christian Schenk, Susanne Rieder und Anja Brandstäter. (Foto: Hauck)

Normalerweise treten bei den Schäftlarner Konzerten bis zu 35 Musiker auf, die dann so eng wie die Heringe sitzen, wenn die großen Sinfonien auf dem Programm stehen, weiß Michael Forster. In Zeiten von Corona dürfen die Stücke höchstens die halbe Besetzung haben. Trotzdem freut sich der musikalische Leiter ganz besonders auf diese Saison, denn so stehen einmal ganz andere Kompositionen auf den Spielplan als sonst. „So viele Werke werden aus den unterschiedlichsten Gründen nicht gespielt werden oder sind völlig zu Unrecht vernachlässigt“, so Forster bei der Vorstellung der fünf Konzerte von Mai bis Oktober, die jeweils in einer Nachmittags- und einer Abendaufführung und mit strengem Hygienekonzept stattfinden.

Ungewöhnliches

Es gibt die berühmten Brandenburgischen Konzerte von Bach, ein Ständchen, das Richard Wagner für seine Frau im Treppenhaus aufführen ließ, ein Schubert-Oktett, das wegen seiner enormen Länge sonst nie Eingang ins normale Konzertprogramm findet. Es ist eine Hommage an einen großen polnischen Komponisten dabei, der im jungen Alter in einer Lawine umkam und ein Konzert mit Brahms und Mozart, die mal ganz ohne die beliebten Geigen auskommen – in der Klassik normalerweise ein No-Go. „Wir sehen der Saison zuversichtlich entgegen, auch wenn sich die Rahmenbedingungen bis zum ersten Konzert noch mehrfach ändern können“, so Susanne Rieder. Was die Vorsitzende des Fördervereins der Schäftlarner Konzerte ganz besonders freut, ist die Loyalität des Publikums in der Krise: „Kein einziger hat sein Abonnement zurückgegeben und viele haben den Verein unterstützt, indem sie die Eintrittsgelder der ausgefallenen Konzerte gespendet haben.“ Traditionell zählen auch viele Klassikfreunde aus Starnberg und dem Münchner Süden zu den treuen Konzertbesuchern.

Seit 1968

Die „Schäftlarner Konzerte“ sind eine der ältesten und bekanntesten Konzertreihen in der Region und gehen heuer in in ihre 53. Spielzeit. Das Gründungsjahr 1968 ist zugleich das Geburtsjahr ihres Dirigenten Michael Forster. Die Musikabende sind eindrucksvoll, nicht nur wegen der wunderschönen weiß-goldenen Rokokokulisse der Schäftlarner Klosterkirche, sondern auch, weil hier Musiker aus den besten Münchner Orchestern konzertieren, wie dem Bayerischen Staatsorchesters, den Münchner Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Benno Forster, der Vater des jetzigen Leiters, rief die Konzertreihe ins Leben. Er war selbst Schüler im Internat der Benediktinerabtei und später dort Musik- und Deutschlehrer bis zur Pensionierung. Musiker aus den Münchner Spitzenorchestern für Schäftlarn zu gewinnen, stellte für Forster kein großes Problem dar – die meisten waren Studienkollegen von ihm. Auch heute noch ist es dankenswerterweise so, dass die aktuelle Besetzung den akademischen Nachwuchs nachholt und so das musikalische Niveau sichert. Genaue Programminfos findet man unter www.schaeftlarner-konzerte.de .

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