Veröffentlicht am 14.06.2021 14:17

Hoffnung auf einen guten Sommer

„Es gibt einfach nichts zu schleudern.“ Der Imkerverein macht auf die maue Frühlingsernte aufmerksam und hofft auf eine ertragreiche Sommerblüte. (Foto: us)
„Es gibt einfach nichts zu schleudern.“ Der Imkerverein macht auf die maue Frühlingsernte aufmerksam und hofft auf eine ertragreiche Sommerblüte. (Foto: us)
„Es gibt einfach nichts zu schleudern.“ Der Imkerverein macht auf die maue Frühlingsernte aufmerksam und hofft auf eine ertragreiche Sommerblüte. (Foto: us)
„Es gibt einfach nichts zu schleudern.“ Der Imkerverein macht auf die maue Frühlingsernte aufmerksam und hofft auf eine ertragreiche Sommerblüte. (Foto: us)
„Es gibt einfach nichts zu schleudern.“ Der Imkerverein macht auf die maue Frühlingsernte aufmerksam und hofft auf eine ertragreiche Sommerblüte. (Foto: us)

Bis dato hat sich das Jahr 2021 nicht unbedingt als Bienenjahr hervorgetan. „Der Frühling ist zwar ganz gut gestartet“, meinte Annette Rossellen, Vorsitzende des Imkervereins Gräfelfing und Umgebung e.V. „Dann war er aber viel zu kalt und nass, als das die Bienen einen ordentlichen Honigertrag schaffen konnten.“ Infolge dessen hätten die Imker sogar zufüttern müssen, damit die Völker stark blieben und nicht schrumpften. „Leider. Der bisherige Honig reicht wirklich nur fürs Überleben der Völker.“

Jetzt erlebe man eine Zwischenblüte zwischen den Frühlingsblühern und der Sommerblüte. „Für den Honigertrag spielt die Zwischenblüte keine Rolle. Hoffen wir nun auf einen guten Sommer!“ Den vielen Kunden könne der Imkerverein nur bedauernde Absagen machen. „Es gibt einfach nichts zu schleudern.“

Verantwortung für Natur und Tier

Rossellen zeigte die besondere Verantwortung der Imker für ihre Tiere auf. „Jeder Imker muss auf seine Völker achten. Imkerei ist eben auch Kümmern, harte Arbeit und nicht nur den Bienen beim Flug zuschauen, Honig ernten und genießen.“ Die vielseitige Arbeit eines Hobbyimkers thematisiert der Verein schon in der Ausbildung der Jungimker.

„Imkern ist ein Riesenrattenschwanz an Tätigkeiten. Mit der „easy bee box“ aus dem Fernsehen hat Imkern recht wenig gemeinsam“, so die Biologin und Umweltpädagogin weiter. „Wir bekommen viele Anfragen von Interessierten, verweisen aber immer auf eine gute Ausbildung. Denn das sind wir Imker den Tieren und der Natur schuldig.“

Bienenschwarm entdeckt? Imkerverein rufen!

Zum Kümmern gehöre auch die Kontrolle nach Krankheiten, so Rossellen. Zum Beispiel die „amerikanische Faulbrut, die leider auch als Sporen in Honig aus dem Supermarkt zu finden sei. „Werden diese Gläser ungespült in den Glascontainer entsorgt, dann können unsere Bienen die Sporen aufnehmen und schlimmstenfalls erkranken. Bitte also die Gläser spülen, damit nichts passiert.“

Viele Anfragen - oder besser Hilferufe – erreichen den Imkerverein auch wegen ausgesschwärmten Bienenvölkern, die aufgeregt nach einer neuen Bleibe suchen und vorerst in Bäumen oder Büschen „zwangshängen“. „Ruhe bewahren“, riet Uschi Grünenwald vom Imkervereinvorstand. „Wir kommen und helfen. Die Bienen hängen lose aneinander wie bei einer Kette und lassen sich durch uns gut mit Hilfe eines Schwarmfangsacks einfangen und abtransportieren.

Schleuderraum gewünscht

Trotz Corona ist im Imkerverein viel passiert. „Wir haben unsere Webseite auch mit aktuellen Tipps für einen bienenfreundlichen Garten aktualisiert und organisieren regelmäßige Online-Treffen“, so Rossellen. „Das bringt viele Vorteile mit sich. Wir sehen uns regelmäßig und können auch mal Koryphähen von weiter her einladen, wie den Berliner Professor Randolf Menzel.“

Die Mischung aus Online und Präsenz will der Verein weiter aufrechterhalten. „Und natürlich freuen wir uns, dass wir nun wieder Schulklassen auf unserem Gelände in der Lochhamer Rudolfstraße empfangen können. Bis zu 15 Kinder bekommen wir locker unter.“ Bliebe noch ein Wunsch des Vereins: „Wir würden uns sehr freuen, wenn wir irgendwann einen festen Standort als Schleuder- und Vorführraum bekommen können, in dem wir auch unsere Sachen lagern dürften.“

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