Veröffentlicht am 29.06.2021 12:16

Bezug zum Ort


Von red

Die Planungsarbeiten für die U6-Verlängerung nach Martinsried schreiten voran. Neben zahlreichen technischen Fragen widmete sich das Projektteam in den zurückliegenden Monaten auch der Gestaltung des künftigen U-Bahnhofs. Im Zuge des dafür ausgelobten Realisierungswettbewerbs fand Anfang Mai im Kupferhaus in Planegg die Preisgerichtssitzung statt. Die elfköpfige Jury hat aus zwölf eingereichten Wettbewerbsbeiträgen die Plätze eins bis drei prämiert und zwei Anerkennungen vergeben. Damit wurde der erste wichtige Meilenstein bei der Gestaltung des künftigen U-Bahnhofs gesetzt.

Harmonisches Konzept

Den 1. Preis gewann der gemeinsame Entwurf von Gruber + Popp Architekten aus Berlin und Arup Deutschland GmbH (Lichtplanung). Die Juroren waren sich einig, dass das vom 1. Preisträger vorgestellte Gesamtkonzept harmonisch erscheine und sich gut in den Park des neuen Uni-Ensembles einfüge. Die Assoziation an Zellstrukturen unter dem Mikroskop wirke stimmig und stelle einen nachvollziehbaren Bezug zum Ort her. Im Inneren prägen organische Deckenaussparungen und Deckenöffnungen den neuen Bahnhof. Sie beinhalten auf sinnfällige Weise alle Nutzungselemente wie Entrauchung, Akustik und Beleuchtung. Oberlichter stellen einen Bezug zur Außenwelt her, Aussparungen für Kunstlicht und Leuchten in den Lüftungsschächten ergänzen das Lichtkonzept und sorgen für eine gleichmäßige Ausleuchtung. Der Entwurf kommt ohne weitere Gestaltungselemente aus und schafft so auf einfache Weise einen zurückhaltenden aber doch atmosphärischen Innenraumcharakter.

Weitere Runde

Die von Gruber + Popp Architekten angelegte zellartige Struktur überzeugte die Juroren auch oberirdisch. Hier fügen sich die Entrauchungskuppel und Oberlichter organisch in die Landschaft ein und lassen eine sinnfällige und hochwertige Nutzung der Freibereiche erwarten. In der zweiten Stufe des Wettbewerbsverfahrens wurde das VgV-Verfahren (Vergabeverordnung) durchgeführt, an dem sich auch Gruber + Popp Architekten und Arup Deutschland GmbH beteiligten. Das VgV-Verfahren entscheidet über den finalen Siegerentwurf. Hierzu wird noch ein abschließendes Ergebnis erwartet. Sobald das Ergebnis aus dem VgV-Verfahren unumstößlich feststeht, wird der Siegerentwurf im Planegger Rathaus der Öffentlichkeit vorgestellt.

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