Veröffentlicht am 03.08.2009 15:07

Grünes Ampelmännchen sucht Sponsoren

Der Laimer Künstler Stefan Jherek Rusnak mit einem Modell seines Ampelmännchens, das auf einer Verkehrsinsel im Laimer Kreisel stehen soll. (Foto: tg)
Der Laimer Künstler Stefan Jherek Rusnak mit einem Modell seines Ampelmännchens, das auf einer Verkehrsinsel im Laimer Kreisel stehen soll. (Foto: tg)
Der Laimer Künstler Stefan Jherek Rusnak mit einem Modell seines Ampelmännchens, das auf einer Verkehrsinsel im Laimer Kreisel stehen soll. (Foto: tg)
Der Laimer Künstler Stefan Jherek Rusnak mit einem Modell seines Ampelmännchens, das auf einer Verkehrsinsel im Laimer Kreisel stehen soll. (Foto: tg)
Der Laimer Künstler Stefan Jherek Rusnak mit einem Modell seines Ampelmännchens, das auf einer Verkehrsinsel im Laimer Kreisel stehen soll. (Foto: tg)

Ein Kunstprojekt nimmt Gestalt an. Das grüne Ampelmännchen, das sich der Laimer Architekt Stefan Jherek Rusnak für den Lamer Kreisel einfallen ließ, hat sehr gute Chancen, dem Viertel ein originelles städtebauliches Licht aufzusetzen. Bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Laim (BA 25) informierte der 43-jährige Künstler das Lokalparlament nach einem Gespräch mit Baureferat, Tiefbauamt und Deutscher Bahn über den aktuellen Stand zweier Projekte.

Demnach hat die Skulptur des „Verkehrszeichens” die erste Hürde genommen. Die Kunstkommission der Stadt gab „grünes Licht” für die „temporäre (das heißt zeitweilige) Aufstellung“ des Ampelmännchens am Laimer Kreisel. Jetzt fragt es sich, woher das Geld dafür kommen kann. Denn: Das Kulturreferat ließ den Künstler wissen: „Wir haben kein Geld!“ Nun hofft Rusnak auf Sponsoren, denen daran liegt, das Laimer Stadtbild an diesem markanten Punkt aufzuwerten. Rund 50 000 Euro wird es kosten, das Werk zu verwirklichen. Der Künstler berichtete dem BA, er habe bereits Firmen im Umkreis des Kreisels angeschrieben, um sie dafür zu gewinnen. Einige davon hätten etwas für Kunst in ihrem Budget übrig.

Vom Lokalparlament wollte Rusnak wissen: „Was soll ich nun weiter machen?“ Der BA-Vorsitzende Josef Mögele (SPD) brachte es auf den Punkt: „Es reduziert sich aufs Geld.“ Rusnak wurde gebeten, einen Kostenvoranschlag einzureichen. Mögele: „Wenn Sie wissen, wie viel Geld sie über Sponsoren bekommen, sehen wir, welcher Betrag übrig bleibt.“ Quer durch alle Fraktionen unterstützen die BA-Mitglieder das Vorhaben. Von seiner zweiten Idee, den finsterschmuddeligen Fußgängertunnel zum Laimer S-Bahnhof mit CDs zu verkleiden, hat Rusnak sich verabschiedet. „Die Bahn hat sehr dezidierte Auflagen gemacht. Ich sehe deshalb keinen Weg, das Kunstwerk zu errichten.“

„Mit Solarzellen betrieben”

„In meinem Kopf ist das Ding schon fertig!“, sagte Rusnak zum Ampelmännchen. Weil das Kunstwerk „vorübergehenden Charakter“ haben soll – hat der Architekt dessen Konstruktion verändert. Der Künstler: „Sie ist wie ein Karussell auf- und abbaubar und völlig autark. Alles, was beleuchtet ist, wird mit Solarzellen betrieben.“ Die werden, nach Rusnaks Angaben, die Batterien speisen. Auf die Frage des CSU-Fraktionsvorsitzenden Peter Stöckle: „Wer soll das hinstellen?“ erwiderte Rusnak: „Ich werde das selbst machen.“ Er habe sich bis ins Detail hinein überlegt, wie er die knapp zwei Meter hohe Figur auf der Verkehrsinsel realisieren werde. Zulieferfirmen würden ihn dabei unterstützen. Rusnak: „Sobald ich das ‚go’ habe, könnte das Ganze innerhalb von drei Monaten stehen.“ Die Frage, was „temporär“ als genau zu benennender Zeitraum bedeute, habe ihm selbst ein Mitarbeiter des Baureferates nicht beantworten können. Rusnak will darauf dringen, dass sein Werk so lange am Kreisel stehen bleiben kann, bis die Arbeiten zur Umweltverbundröhre beginnen. Der 43-Jährige: „Da das Kunstwerk wie ein Fahrgeschäft aufgebaut ist, könnte es auch an jeder anderen Stelle stehen.“

„Mehr zu Fuß gehen”

Wolfang Merkle von der SPD-Fraktion im BA setzte sich dafür ein, dem Künstler nach Kräften zu helfen. Aufgrund der von ihm eingereichten Unterlagen könne der BA dann bei der September-Sitzung entscheiden, wie viel er zuschießen wolle. Merkle plädierte überdies dafür, sich bei der Stadt dafür starkzumachen, den Künstler nicht nur beratend zu begleiten. In diesem Sinne wollen auch die Grünen im BA das Projekt fördern. Ihrem Fraktionssprecher, Ingo Benn, liegt daran, dass auch der Vorschlag des Künstlers, am Ampelmännchen einen Hinweis auf den Fußgängerweg entlang der Bahn in Richtung Innenstadt anzubringen, verwirklicht wird. Dazu sagte Rusnak: „Ich möchte die Leute mit dem Ampelmännchen dazu animieren, mehr zu Fuß zu gehen.“ Das gefällt auch Martha Mertens, der SPD-Fraktionsvorsitzenden: „Das ist an dieser Idee das besonders Dynamische und Schöne.“

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