An den Arkaden in Laims Agnes-Bernauer-Straße wird es keine Schrägparkplätze geben. Das teilt Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) dem Ex-Stadtrat der CSU, Max Straßer, mit. Der hatte in einem Schreiben an Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), statt der 28 Längsparkplätze, die bereits im Bau sind, 42 Schrägparkplätze gefordert. Eine Liste mit den Unterschriften von mehreren hundert Leuten, die die Angelegenheit wie der ehemalige Stadtrat sehen, sollte dessen Forderung stützen. Straßer hatte das „Aus” für Hertie und die „damit einhergehende Verschlechterung der gesamten Versorgungssituation in Laim“ zum Anlass genommen, einen Antrag, den er Ende 2006 einbrachte, erneut ins Gespräch zu bringen. Und das, obwohl die Arbeiten am Umfeld der Arkaden in vollem Gang sind. Es beeindruckt ihn nicht, dass sowohl die Verwaltung der Landeshauptstadt als auch der Bezirksausschuss Laim (BA 25) den Sauerstoff, den die 17 Bäume spenden, die gepflanzt werden sollen, Längsparkplätzen vorzieht. Für ihn haben 42 Parkplätze eine größere „Wertigkeit“ als das Grün, das den Stadtteil an dieser Stelle ein wenig attraktiver macht.
Auf Bitten von Roswitha Ebner, Inhaberin der „Lederecke“, bat Straßer jetzt die Bürgermeisterin wegen der Parkplätze um einen kurzfristigen Gesprächstermin. Strobl war bei der Bürgerversammlung im vorigen Jahr mit einem Antrag befasst, bei dem es darum ging, die „Holzpflöcke“, die das Parken vor den Arkaden unmöglich machten, zu entfernen, damit Kunden dort zumindest provisorisch ihr Auto abstellen könnten. „Ohne der Stellungnahme der Verwaltung und der Antwort des OB vorgreifen zu wollen“ schreibt Strobl an Straßer: „Der BA 25, also die Vertretung der StadtteilbürgerInnen, hat als zuständiges Gremium mit Beschluss vom 3. Februar 2009 mehrheitlich (gegen 5 Stimmen und somit wohl auch mit einigen Stimmen der CSU) die Projektplanung beschlossen. Diese sieht unter anderem 28 neue Längsparkplätze vor. Da sechs Schrägparkplätze entfallen, beträgt die Gesamtparkbilanz + 22 Parkplätze.“ In der damaligen BA-Sitzung sei auch dargelegt worden, warum das Einrichten von Schrägparkplätzen nicht möglich sei.
Aus einem Brief des Baureferates an Straßer geht hervor, dass dazu die Fahrbahn aufgeweitet hätte werden müssen. Anders sei es nicht zu verhindern, dass die Tram durch ausparkende Fahrzeuge behindert werde. Auch ein Baumgraben sei bei der Variante nicht möglich. Bei 22 Längsparkbuchten hingegen müsse die Fahrbahn nur geringfügig geweitet werden, um den nötigen Abstand zum Tramgleis einhalten zu können. Neben dem geplanten Radweg wird ein Baumgraben errichtet werden. Das Gleis bleibt weiterhin überfahrbar. Das ist nach dem Schreiben des Baureferates um ein Viertel kostengünstiger als die Variante mit den Schrägparkplätzen. „Nach intensiver Abstimmung zwischen dem Kreisverwaltungsreferat, der MVG und dem Baureferat wird deshalb übereinstimmend die Errichtung von Längsparkbuchten favorisiert“ schreibt Rosemarie Hingerl vom Baureferat“ bereits Ende 2006.
Bürgermeisterin Christine Strobl lässt Straßer wissen: „Eine dem BA-Beschluss vom 3. Februar 2009 und dem Bebauungsplan Nr. 1237 widersprechende Abweichung in der bereits laufenden Bauausführung halte ich daher für ausgeschlossen.” Wegen eines randvollen Terminkalenders bittet Strobl um Verständnis dafür, dass sie Max Straßer und den betroffenen Einzelhändlern keinen kurzfristigen Gesprächstermin mehr vor der Sommerpause anbieten kann.