Der Bestand an Arbeitslosen im Agenturbezirk Weilheim (umfasst die Landkreise Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Landsberg, Fürstenfeldbruck und Starnberg) liegt im Berichtsmonat Dezember bei 9.849 und ist im Vergleich zum Vormonat November 2021 um 331 (oder plus 3,5 Prozent) angestiegen. Dieser aktuelle Anstieg des Arbeitslosenbestandes fällt höher aus als im Vorjahr (von November auf Dezember) und auch höher als im Vergleichszeitraum vor der Pandemie von November auf Dezember 2019.
Die Arbeitslosenquote liegt im Agenturbezirk Weilheim im aktuellen Berichtsmonat bei 2,6 Prozent und damit deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Das Vorkrisenniveau vom Dezember 2019 (2,3 Prozent) wird nicht erreicht. In einem Dezember vor Beginn der Corona-Krise war im Jahr 2017 zuletzt eine identische Arbeitslosenquote zu verzeichnen und im Jahr 2016 mit 2,9 Prozent zuletzt eine höhere Arbeitslosenquote.
Im Dezember 2021 wurden im Agenturbezirk Weilheim 1.181 neue Arbeitsstellen gemeldet, das sind 90 (oder 8,2 Prozent) mehr als im Vormonat und 169 (oder 16,7 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. Der aktuelle Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen liegt im Agenturbezirk Weilheim im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2.006 (oder 46,9 Prozent) deutlich höher und übertrifft auch das Vorkrisenniveau vom Dezember 2019. Es liegen neue Beschäftigtendaten zum Stichtag 30.06.2021 vor. Der Bestand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt im Agenturbezirk Weilheim nicht nur über das Niveau des Vorjahres, sondern auch über das Vorkrisenniveau vom Juni 2019.
Erneut fällt die Rückschau auf ein außergewöhnliches, ereignisreiches Jahr: Jahr zwei der Corona-Pandemie. Nach dem einschneidenden Corona-Schock in 2020 mit nachfolgenden Einschränkungen und immensen wirtschaftlichen Eintrübungen konnte sich mittlerweile scheinbar auch der Arbeitsmarkt immer mehr gegen die Pandemie immunisieren. Auch wenn Lieferengpässe, die dritte Welle und weitere Mutanten namens griechischen Buchstaben eine noch schnellere Erholung mancher Branchen drosseln, konnten die Auswirkungen in 2021 bereits deutlich besser eingedämmt werden. So stimmt die diesjährige Abschlussbilanz optimistisch: Nach einem kontinuierlichen Rückgang der Arbeitslosenzahlen in den letzten Monaten und einem positiven Stellenzugang steigt zwar die Arbeitslosenquote im Monat Dezember, aber in den meisten Geschäftsstellen des Agenturbezirkes Weilheim nur marginal: „Von November auf Dezember 2021 haben wir ein Plus von nur 331 Personen in Arbeitslosigkeit erfasst. Es entspricht dem beständigen Trend, dass in den frühen Wintermonaten saisonale Effekte auf den Arbeitsmarkt wirken. Anstiege in diesem Ausmaß sind jahreszeitenentsprechend und witterungsbedingt,” kommentiert Kathrin Grabmaier, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Weilheim. Je nachdem wie sich der Winter in den kommenden Wochen präsentiert, kann der Arbeitsmarkt angesichts der Beschäftigungsstruktur im Agenturbezirk Weilheim durchaus weiterhin mit steigenden Zahlen ansprechen. „Dann können auch pandemieunabhängig gravierende Auswirkungen aufgrund der Einflüsse in Außenberufen wie Bau- und Baunebengewerbe oder Forst- und Gartenbau spürbar sein,” erläutert Grabmaier.
Auch wenn sich ansonsten künftige wirtschaftliche Entwicklungen nur mit großer Unsicherheit prognostizieren lassen, wird sich im Falle von wieder notwendigen Corona-Einschränkungen kein kompletter Einbruch am Arbeitsmarkt einstellen. Die Pandemie wird den Arbeitsmarkt voraussichtlich nur noch in bestimmten Bereichen belasten. „Verschärfen wird sich allerdings die Herausforderung, vor die uns der strukturelle Wandel auf den verschiedensten Gebieten stellt. Mit steigender Arbeitskräftenachfrage erhalten Engpässe am Arbeitsmarkt wieder größere Relevanz als zu Krisenzeiten. Viele Berufe und Arbeitsplätze werden durch die digitale und ökologische Transformation der Wirtschaft aber zunehmend entbehrlich bzw. müssen sich anpassen”, so die Pressesprecherin. Trotz der anziehenden Nachfrage droht dann eine Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit. Dem gilt es massiv entgegenzutreten und an der Bewältigung des Umbruches mitzuwirken. „Auch im neuen Jahr werden wir hier unterstützen und den Bürgerinnen und Bürgern bei allen Fragen rund um Ausbildung, Beschäftigung und Arbeitsmarkt wieder zur Seite stehen. Egal welche Anforderungen an uns gestellt werden, wir sind für Sie da”, versichert Kathrin Grabmaier.