Hospizkultur pflegen


Von US
„Wir wollen den Hospizgedanken in unser Heim tragen.“ V.l. <br>Urich Spies, Frank Kittelberger, und Hildegard Thaler. (Foto: US)
„Wir wollen den Hospizgedanken in unser Heim tragen.“ V.l.
Urich Spies, Frank Kittelberger, und Hildegard Thaler. (Foto: US)
„Wir wollen den Hospizgedanken in unser Heim tragen.“ V.l.
Urich Spies, Frank Kittelberger, und Hildegard Thaler. (Foto: US)
„Wir wollen den Hospizgedanken in unser Heim tragen.“ V.l.
Urich Spies, Frank Kittelberger, und Hildegard Thaler. (Foto: US)
„Wir wollen den Hospizgedanken in unser Heim tragen.“ V.l.
Urich Spies, Frank Kittelberger, und Hildegard Thaler. (Foto: US)

Für Ulrich Spies, Heimleiter des Altenheims in Planegg, gehört ein würdiger Raum zum Abschiednehmen von verstorbenen Angehörigen in jedes Altenheim. „Der Abschied muss würdevoll sein“, so Spies, „für die, die gehen, als auch für die, die bleiben.“ Aus diesem Grund hat er sich schon seit Beginn seiner Tätigkeit in Planegg vor rund drei Jahren für einen „Rückzugsraum“ für Trauernde eingesetzt, in dem der Verstorbene aufgebahrt bleibt für die Zeit bis zur Beisetzung.

„Besonders die Hinterbliebenen brauchen unsere volle Unterstützung und Rituale“, unterstreicht Spies. Folgerichtig möchte er nun gemeinsam mit seinem Heimteam den Leitgedanken der Hospizidee in die tägliche Arbeit integrieren. Denn der Abschied fängt schon viel eher an. „Wir setzen uns in unserem Heim für einen konsequent menschlichen Umgang bis zum Tod ein“, erklärt er.

Der Palliativ- und Hospizgedanke passe gut ins Konzept von Planegg. Individuelle Betreuung stehe hier sowieso an erster Stelle, betont Hildegard Thaler, Pflegedienstleiterin des Heimes: „Die Palliativ- und Sterbekultur ist ein sehr wichtiger Teil in Planegg.“

„Low Tech – High Touch“

„Palliativ heißt in erster Linie Angst mindern und Schmerz lindern. Das gibt Sicherheit, besonders den Angehörigen“ so Thaler. Es gebe viele „softe“ Mittel der Hilfe, fährt sie fort. „Dazu gehören Musik, Massagen, offene Türen – einfach alles, was entspannt und die Sinne auf positive Erfahrungen lenkt. In der Hospizkultur wird dies mit „Low Tech – High Touch“ umschrieben.“

Dazu gehöre auch, dass der Sterbende nicht isoliert wird, sondern auf seiner Station bleiben kann und dort gepflegt wird. Das Wichtigste allerdings sei die ständige Gesprächsbereitschaft. „Gibt es Anzeichen dafür, dass ein Heimbewohner bald sterben könnte, machen wir die Angehörigen darauf aufmerksam. Und wir bleiben gesprächsbereit, bis zuletzt, sei es im Zuhören, im Erzählen oder im Trösten.“

Langjähriges Projekt

Das Altenheim Planegg hat für sein weiter entwickeltes Konzept nun „Leitgedanken zur Sterbebegleitung“ erarbeitet und investiert kräftig in Mitarbeiterschulungen für Hospiztätigkeiten. „Wir bleiben Altenpfleger und wollen Elemente der Hospiztätigkeit übernehmen“, bekräftigt Spies.

Begleitet werden die Planegger dabei vom Projekt „Leben bis zuletzt“ der Inneren Mission München (IM), das die Hospiz- und Palliativkultur in den sieben Altenheimen der IM und den drei ambulanten Diakoniestationen schon seit 2001 begleitet. Initiator und Projektleiter Frank Kittelsberger weist auf die vielen Partner hi, die die Arbeit unterstützen.

Auch Bürgermeisterin Annemarie Detsch findet viele anerkennende Worte für das neue Heimkonzept. „Ich finde es wunderbar, dass das Heim die Hospizidee einführen wird.“ Der Gedanke, dass Sterbende im Heim nicht abgegrenzt, sondern integriert werden, habe etwas zutiefst Humanes.

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