Veröffentlicht am 02.02.2022 15:06

Lehrkräftemangel noch dramatischer als befürchtet!


Von red
„Eine spürbare Steigerung der Attraktivität der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an unseren beruflichen Schulen”, fordert VLB-Landesvorsitzender Pankraz Männlein. (Foto: VLB)
„Eine spürbare Steigerung der Attraktivität der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an unseren beruflichen Schulen”, fordert VLB-Landesvorsitzender Pankraz Männlein. (Foto: VLB)
„Eine spürbare Steigerung der Attraktivität der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an unseren beruflichen Schulen”, fordert VLB-Landesvorsitzender Pankraz Männlein. (Foto: VLB)
„Eine spürbare Steigerung der Attraktivität der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an unseren beruflichen Schulen”, fordert VLB-Landesvorsitzender Pankraz Männlein. (Foto: VLB)
„Eine spürbare Steigerung der Attraktivität der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an unseren beruflichen Schulen”, fordert VLB-Landesvorsitzender Pankraz Männlein. (Foto: VLB)

Die gerade von Prof. Klaus Klemm erstellte Studie „Entwicklung von Lehrkräftebedarf und -angebot in Deutschland bis 2030“ zeigt, dass der Lehrkräftebedarf in den nächsten Jahren noch viel dramatischer sein wird, als von der Kultusministerkonferenz (KMK) bislang angenommen. „Wir brauchen auch für den Bereich der beruflichen Schulen eine Initiative zur Lehrkräftegewinnung, da wir ansonsten Gefahr laufen, dass sich die ohnehin schon unzureichende Unterrichtsversorgung noch weiter verschlechtert“, so Pankraz Männlein. Er ist der Landesvorsitzende des Verbandes der Lehrer an beruflichen Schulen in Bayern (VLB).

Dramatische Lücken in einzelnen Bereichen

Laut der Klemm-Studie wird für den beruflichen Bereich bis 2030 ein Einstellungsbedarf von rund 50.000 Lehrkräften ausgewiesen. Diese Zahl ist umso dramatischer, wenn man weiß, dass der Mangel sich vor allem auf einzelne berufliche Fachrichtungen, wie z. B. Elektrotechnik, Informationstechnik, Metalltechnik oder Sozialpädagogik, konzentriert. Wie dieser gerade in diesen Fachrichtungen bestehende Bedarf gedeckt werden soll, bleibt offen!

„Nicht von jetzt auf gleich verfügbar”

Die beruflichen Schulen brauchen für den Unterricht hochspezialisierte und gut qualifizierte Lehrkräfte, die nicht von jetzt auf gleich verfügbar sind – die Vorlaufzeit der Ausbildung liegt bei rund 8 Jahren. Von daher müssen zeitnah neben der Stärkung der universitären Ausbildung alternative Wege in das Lehramt an beruflichen Schulen entwickelt, evaluiert und beworben werden. Dies muss gelingen, soll auch auf mittlere Frist die Leistungsfähigkeit des dualen Berufsausbildungssystems und damit der Bedarf an qualifizierten Fachkräften für die deutsche Wirtschaft sichergestellt werden. Gleiches gilt für den großen Bereich der beruflichen Vollzeitschulen, wie beispielsweise FOS / BOS, Fachschulen, Fachakademien.

„Eine wichtige Gelingensbedingung, um mehr junge Menschen für das Lehramt an beruflichen Schulen zu begeistern, ist eine spürbare Steigerung der Attraktivität der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an unseren beruflichen Schulen“, so Männlein abschließend.

Berufliche Schulen für 400.000 Schüler

Der Verband der Lehrer an beruflichen Schulen in Bayern e.V. (VLB) ist die gemeinsame Standes- und Interessenvertretung aller Lehrkräfte an beruflichen Schulen in Bayern.
Das System der beruflichen Schulen in Bayern ist stark ausdifferenziert und reicht von den Berufsschulen einschließlich den Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung, über Angebote zur Berufsvorbereitung, die Berufsfachschulen, die Wirtschaftsschulen, die Fach- und Berufsoberschulen bis hin zu den Fachschulen und Fachakademien. Insgesamt werden dort über 400.000 Schülerinnen und Schüler in einer Vielzahl unterschiedlicher Bildungsgänge in den beruflichen Fachrichtungen Wirtschaft, Technik, Bekleidung, Farb- und Raumgestaltung, Gesundheit und Körperpflege, Ernährung und Hauswirtschaft bis hin zur Agrarwirtschaft von rund 33.000 Lehrkräften unterrichtet.

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