Simon Glöbl ist 3. Landesvorsitzender des Jungen BLLV und unterrichtet an einer Mittelschule. Er erzählt, warum er diesen Beruf gerne ausübt:
„Ich bin gerne Lehrer, weil ich vormittags recht habe und nachmittags frei.” Mit solchen oder ähnlichen gesellschaftlichen Vorurteilen wird man als Lehrkraft tatsächlich nicht selten konfrontiert. Und es ist unbestritten, dass man als bayerischer Beamter durchaus gewisse Vorzüge genießt. Während andere Berufsgruppen in der Pandemie um ihre Existenz fürchten müssen, ist eine unserer größten Sorgen das meist Freitagnachmittag erscheinende Schreiben aus dem Elfenbeinturm (kurz: KMS) aus dem die Regeln für die Realität am darauffolgenden Montag abzuleiten sind.
Doch es sind weder das (an Grund- und Mittelschulen immer noch geringere) Gehalt, die Pensionsansprüche noch die Ferien, warum ich trotz häufig realitätsferner, teils doch sehr fragwürdiger und wenig nachvollziehbarer Schul- und Bildungspolitik ZUMINDEST bislang NOCH gerne Mittelschullehrer bin:
Es sind vielmehr meine Schülerinnen und Schüler, die mit einer Engelsgeduld, maximaler Flexibilität und bewundernswerter positiver Einstellung diese herausfordernde Zeit meistern.
Es sind die Momente, in denen sich Schülerinnen und Schüler dir anvertrauen und nach Rat fragen, du dir deiner Vorbildfunktion bewusst wirst und merkst, dass sie sich für dich bemühen, oder wenn im Klassenzimmer einfach mal herzlich gemeinsam gelacht wird.
Es sind jene Videokonferenzen, in denen die ganze Klasse verkleidet einen Flashmob vor dem Bildschirm tanzt, um die Lockdown-Zeit etwas erträglich zu gestalten.
Es sind die Tage, an denen die eigene Klasse als Gemeinschaft handelt, Hilfsbereitschaft und Zivilcourage zeigt.
An solchen Tagen gehe ich glücklich nach Hause und freue mich, etwas für die Gesellschaft bewirkt zu haben.