In die großformatigen Landschaften von Elke Jordan werden die Betrachtenden direkt hineingezogen, sie laden zum Eintauchen in eine Tiefe ein, zum Ruhe finden, zum Erinnern. Himmel, Wolkenstimmung, Wasserläufe, Schilf oder Gras sichtbar, manchmal nur angedeutet. Hier erübrigt sich die Frage, was wohl zwischen Himmel und Erde sein mag. In den Bildern fühlt man die Substanz der gemalten Landschaft, nicht in einer reinen Wiedergabe, sondern in der gespürten Wahrnehmung der Künstlerin. Nicht Naturgewalten, sondern leicht Bewegtes ist da zu erkennen – ein Fließen, Pulsieren, Wandel und Wiederkehr, auch ein Werden und Vergehen. In Elke Jordans Werken finden sich weder Mensch noch Tier noch von Menschen Gemachtes. Trotzdem wird dabei immer klar, dass es sich um Kulturlandschaften handelt, die der Mensch geprägt hat.
Oftmals zart, fast durchsichtig, zurückgenommen in Farbe und Farbauftrag und dennoch präsent, entstehen die Werke in einer Mischtechnik aus Eitempera und Naturpigmenten. Die Verwendung von vor Ort gesammelten Materialien wie Sand und Erde schafft einen besonderen Bezug zur jeweiligen Landschaft und erweitert die Kunstwerke mit Struktur. Die einzelnen Werke werden stets als Teile fortlaufender Serien geschaffen. Die Bilder der Künstlerin Elke Jordan laden dazu ein, sich in einer an Reizen überfluteten Welt einen Augenblick der Stille zu erlauben.
Bis zum 31. März stellt die Künstlerin einen Querschnitt ihrer Arbeiten unter dem Titel „Ein Augenblick Stille” im Foyer des Max-Planck-Instituts für Biochemie in Martinsried (Am Klopferspitz 18) aus. Die Bilder können von Montag bis Freitag jeweils von 18 Uhr bis Mitternacht sowie am Samstag und Sonntag von 8 bis 20 Uhr besichtigt werden. Es gilt die 3G-Regel und weiterhin FFP2-Maskenpflicht.