Der Bundesrealschultag fordert eine Zeitenwende in der Bildung mit einer deutlichen Stärkung der differenzierten Bildung in Deutschland. Er wendet sich gegen alle Bestrebungen der Vereinheitlichungen, der Gleichmacherei und Leistungsegalisierung der Bildungswege.
„Wer jungen Menschen die Vielfalt der differenzierten Bildungswege versagt und individuelle Stärken nicht fördert, muss sich nicht wundern, dass die Realität und Qualität der Bildung in Deutschland den träumerischen und realitätsfernen Wunschvorstellungen nicht entsprechen“, äußert sich Jürgen Böhm, der wiedergewählte Bundesvorsitzende des Deutschen Realschullehrerverbandes (VDR) zum Ende des 25. Bundesrealschultags. Die Delegierten sind sich einig, dass Schulstrukturexperimente gescheitert seien. Bildungsreformen hätten die individuelle Freiheit und die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen vernachlässigt, Fehlanreize gesetzt, Schulabschlüsse entwertet und Bildungszeiten unnötig in die Länge gezogen.
Die Realität erfordere ein Umdenken: Junge Menschen wollen ihre Individualität und Unterschiedlichkeit aus- und erleben; junge Menschen wollen Leistungsanreize und auf die Herausforderungen der Gegenwart vorbereitet werden. Sie wollen demokratische Freiheiten erproben und Lebensziele auf unterschiedlichem Weg erreichen. Junge Menschen wollen echte Wahlfreiheit in ihrer Bildungsbiografie und fordern zurecht Bildungsbeteiligung ein. Diesen Lebensentwürfen müsse auch die Schule gerecht werden, so der Deutsche Realschullehrerverband.