Eine Initiative zur Geschichte von Allach-Untermenzing hat einmal mehr Dr. Walter Demmel gestartet. In die April-Sitzung des Bezirksausschusses brachte der Stadtteilhistoriker einige konkrete Vorschläge bezüglich der Erinnerungskultur des Stadtteils ein.
So regte er an, im denkmalgeschützten Bunker in der Franz-Nißl-Straße das private Luftschutzarchiv von Karlheinz Kümmel unterzubringen. Dieser besitzt eine große Sammlung von historischen Unterlagen und Gegenständen aus den Münchner Kriegsjahren und möchte diese der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Idee im Bunker ein Bunkerarchiv zu installieren und vielleicht auch Führungen veranstalten zu können, stieß beim Stadtteilgremium durchaus auf positive Resonanz, allerdings hätten die Eigentumsverhältnisse des Gebäudes in den letzten vier Jahren jeden Fortschritt bezüglich einer Nutzung verhindert, stellte BA-Vorsitzender Pascal Fuckerieder fest.
Drei weitere Vorschläge von Walter Demmel sind da einfacher umzusetzen. Sie betreffen erläuternde Schilder für verschiedene Stellen im Stadtteil. So möchte der Stadtteilhistoriker die Reste des südlichen Torbogens an der Manzostraße (das Pendant zum restaurierten Torbogen in der Angerlohe, Anm. d. Red) mit einer Informationstafel versehen wissen. Viele Vorüberkommende wunderten sich über diesen nun offen gelegten „Steinhaufen”, erklärte er. Auch am Grundstück in der Reinhard-von-Frank-Str. 8, wo einst Allacher Porzellan hergestellt wurde, und in der Ludwigsfelder Straße an der Einmündung der Krauss-Maffei-Straße, wo sich eines der Allacher Zwangsarbeiterlager befand, sollten Tafeln angebracht werden, meinte Walter Demmel und betonte zu letzterem Vorschlag: „Ich halte es für unbedingt notwendig, dass wir diese Vergangenheit wenigstens an einer Stelle sichtbar machen.”