Veröffentlicht am 12.04.2022 09:29

„Alle zehn Minuten” ist zu teuer


Von job

Die Bürgerversammlung im Münchner Süden hatte im Oktober empfohlen, einen ganztägigen Zehn-Minuten-Takt auf der Buslinie 132 einzurichten. Auch die MVG sieht im stadtweiten „Takt 10” den zukünftigen Standard bei den Bussen. Die aktuelle Finanzlage lasse die Umsetzung allerdings nicht zu. Die MVG sieht ein „künftig weiterwachsendes Betriebsdefizit”. Durch die Pandemie seien Fahrgastaufkommen und Fahrkartenerlöse zurückgegangen; wegen zurückgegangener Steuereinnahmen habe auch die Stadt kaum Spielräume für einen finanziellen Ausgleich.

Grundsätzlich „Nein”

Die Linie 132 verkehrt montags bis freitags zwischen 9.30 und 14.50 Uhr zwischen Implerstraße und Forstenrieder Park nur alle 20 Minuten - ebenso am Wochenende. Hierbei gebe es keine Engpässe in den Bussen, so die MVG, weshalb eine Taktverdichtung nicht notwendig und auch nicht wirtschaftlich sei.
Diese Erklärung akzeptierte der Bezirksausschuss. Er teilte die vom städt. Mobilitätsreferat vorgeschlagene Ablehnung des grundsätzlichen Zehn-Minuten-Taktes.

Ausnahmeweise „Ja”

Während der gegenwärtigen Sperrung der U3 und U6 kann sich der Bezirksausschuss einen Zehn-Minuten-Takt beim Bus 132 allerdings gut vorstellen. Noch bis zum 19. Juni werden Weichen an der U-Bahnstation Implerstraße erneuert, weshalb die U-Bahnlinien U3 und U6 zwischen Goetheplatz und Implerstraße gesperrt sind. Es gibt zwar einen Schienenersatzverkehr mit Bussen, der Bus 132 wäre für viele Bürger aber eine bessere Alternative, um von Forstenried in die Innenstadt zu kommen. Diesem Bürgervorschlag gegenüber zeigte sich der Bezirksausschuss offen. Er will jetzt beantragen, den Zehn-Minuten-Takt für den Bus 132 zumindest während der gegenwärtigen - und möglicherweise folgenden - U-Bahn-Sperrungen ganztags einzuführen.

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