Inschriften auf Kriegerdenkmal sollen getilgt werden


Von Johannes Beetz [job] (johannes.beetz@muenchenweit.de, job)
Am Kriegerdenkmal in Forstenried wird an die Brüder Kübler als „Vermisste” erinnert. Das ist falsch. Beide wurden 1947 als Kriegsverbrecher zum Tod verurteilt und hingerichtet. Die Inschrift soll jetzt, ein Menschenleben später, „geprüft” werden. (Foto: job)
Am Kriegerdenkmal in Forstenried wird an die Brüder Kübler als „Vermisste” erinnert. Das ist falsch. Beide wurden 1947 als Kriegsverbrecher zum Tod verurteilt und hingerichtet. Die Inschrift soll jetzt, ein Menschenleben später, „geprüft” werden. (Foto: job)
Am Kriegerdenkmal in Forstenried wird an die Brüder Kübler als „Vermisste” erinnert. Das ist falsch. Beide wurden 1947 als Kriegsverbrecher zum Tod verurteilt und hingerichtet. Die Inschrift soll jetzt, ein Menschenleben später, „geprüft” werden. (Foto: job)
Am Kriegerdenkmal in Forstenried wird an die Brüder Kübler als „Vermisste” erinnert. Das ist falsch. Beide wurden 1947 als Kriegsverbrecher zum Tod verurteilt und hingerichtet. Die Inschrift soll jetzt, ein Menschenleben später, „geprüft” werden. (Foto: job)
Am Kriegerdenkmal in Forstenried wird an die Brüder Kübler als „Vermisste” erinnert. Das ist falsch. Beide wurden 1947 als Kriegsverbrecher zum Tod verurteilt und hingerichtet. Die Inschrift soll jetzt, ein Menschenleben später, „geprüft” werden. (Foto: job)

Am Kriegerdenkmal Forstenried wird an die beiden Brüder Josef und Ludwig Kübler als Vermisste des Zweiten Weltkrieges erinnert. Diese Inschrift ist falsch. Schicksal und Verbleib der beiden sind seit vielen Jahrzehnten bekannt: Die Brüder haben im Zweiten Weltkrieg als Wehrmachtsoffiziere Kriegsverbrechen befohlen oder waren an ihnen beteiligt. 1947 (dieses Jahr nennt auch die Gravur am Forstenrieder Gedenkstein) wurden sie wegen ihrer Kriegsverbrechen in Ljubljana verurteilt und hingerichtet.
Der Veteranen- und Soldatenverein bat die Denkmalschutzbehörden, diesen Sachverhalt zu „überprüfen und zu bewerten”. Zugleich beantragte er die Genehmigung zur Löschung der Gravur auf der Gedenktafel. Der Bezirksausschuss im Münchner Süden stellte sich jetzt hinter diesen Antrag.

Ohne Gnade gegen Frauen und Kinder

Ludwig Kübler war General der Gebirgstruppe im Zweiten Weltkrieg. Eine Studie des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes bescheinigt ihm eine „äußerst positive Einstellung zum Nationalsozialismus“ sowie „überzogene Härte und Brutalität“, was - allerdings erst 1995 - die Umbenennung der nach ihm benannten Kaserne in Mittenwald zur Folge hatte. Seinen Grausamkeiten verdankt er den Beinamen „Bluthund von Lemberg”. Im Bundestag legten Abgeordnete 1995 Dokumente vor, die dies belegen, u.a. Küblers Befehl vom 24. Februar 1944, in dem er Terror gegen die Zivilbevölkerung verlangt und ein gnadenloses Vorgehen gegen Frauen und Kinder befiehlt: „Im Kampf ist alles richtig und notwendig, was zum Erfolg führt. Ich werde jede Maßnahme persönlich decken, die diesem Grundsatz entspricht”, schrieb Kübler. Nicht nur Hunderte von unschuldigen Frauen und Kindern verloren dadurch ihr Leben, auch 300 Gebirgsjäger wurden deshalb in den Tod gejagt, erinnerten die Bundestagsabgeordneten.

Josef Kübler war Generalleutnant. Unter seinem Kommando war die Wehrmacht an Kriegsverbrechen und Massakern in Serbien beteiligt.

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