Veröffentlicht am 20.04.2022 00:00

Zukunftsbaum „schöne Else“


Von Patrizia Steipe [pst] (patrizia.steipe@online.de, pst)
Die Kinder der Klasse 3b haben Elsbeeren im Grünsinker Wald gepflanzt.  (Foto: pst)
Die Kinder der Klasse 3b haben Elsbeeren im Grünsinker Wald gepflanzt. (Foto: pst)
Die Kinder der Klasse 3b haben Elsbeeren im Grünsinker Wald gepflanzt. (Foto: pst)
Die Kinder der Klasse 3b haben Elsbeeren im Grünsinker Wald gepflanzt. (Foto: pst)
Die Kinder der Klasse 3b haben Elsbeeren im Grünsinker Wald gepflanzt. (Foto: pst)

Das kleine Bäumchen, das Försterin Judith Clever in der Hand hielt, hatte ein feines Wurzelwerk, einen ganz dünnen Stamm und bereits ein paar Knospen. Dass es sich um eine Elsbeere handelte, das konnten die Mädchen und Buben der Klasse 3 b aus der Weßlinger Grundschule nicht erkennen. Doch es schossen einige Hände in die Höhe als die Projektmanagerin der Initiative Zukunftswald am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürstenfeldbruck, fragte, wer denn Elsbeeren kenne.
Kein Wunder. Weßling ist einer der seltenen Standorte in Bayern südlich der Donau, an dem die „schöne Else“, wie der Baum auch genannt wird, gedeiht. Eigentlich ist sie eher in wärmeren Gefilden daheim.
Aus den Samen der heimischen Elsbeeren aus dem Bereich Weßlinger See, Ammersee und Pilsensee, die offensichtlich besonders gut mit Frost, aber auch mit Trockenheit zurecht kommen, wurden in einer Baumschule kleine Setzlinge mit hunderten von Bäumchen gezogen, die jetzt an 125 Waldstandorten in der Region gepflanzt werden – unter anderem von Schulklassen. „Vielleicht pflanzt ihr hier die Nachkommen von eurer Weßlinger Elsbeere“, freute sich Förster Sebastian Winter, der mit seiner Kollegin die Schulaktion geleitet hatte.
Die prächtigen alten Elsbeeren in Weßling waren den Kindern gut bekannt. „Die Blätter sind im Herbst rot, gelb und orange“, wusste ein Mädchen. Ein Junge hatte schon einmal Elsbeeren-Früchte gegessen. Das sei in Ordnung, so Judith Clever. Die Beeren dürfen roh verzehrt werden, sie sind sogar sehr vitaminreich.

21 Bäumchen gepflanzt

In zwei Gruppen ging es dann ans Werk. Die Kinder bekamen Spaten, Arbeitshandschuhe und hoben mit vereinten Kräften Pflanzlöcher aus. Dann wurden die Bäumchen vorsichtig eingesetzt und die Erde festgedrückt. Anschließend wurden Stöcke in das Erdreich getrieben, um die eine Plastikschutzhülle gesteckt wurde. „Damit die Rehe nichts abfressen können“, wusste ein Mädchen.
Am Schluss hatten die Kinder 21 Bäume, für jedes Kind einen, in das sonnige Waldstück direkt neben der Straße nahe der Grünsinker Kapelle gepflanzt. Die Bäume sind sogenannte Zukunftsbäume, erklärte Sebastian Winter. Das bedeutet, dass sie für die Zukunft, wenn der Klimawandel die Bedingungen in den Wäldern verändert hat, geeignet sind.
In etwa zwei Jahren können die Schutzhüllen entfernt werden. Bis die Bäume Früchte tragen, wird es aber noch etliche Jahre dauern, sagte Winter. Bis dahin werden die Förster darauf achten, dass es den Elsbeeren gut geht. Sie müssen zum Beispiel vereinzelt werden, wenn sie zu dicht nebeneinander wachsen und sie vertragen keine Buchen in der Nachbarschaft, denn diese wachsen viel schneller. Dann könnte es passieren, dass die Elsbeeren wegen Lichtmangels verkümmern. Auch die Kinder wollen ihre Bäumchen regelmäßig besuchen.

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