Veröffentlicht am 30.04.2022 09:24

Trauer im geschützten Raum


Von Tanja Beetz [tab] (tanja.beetz@muenchenweit.de, tab)
Iris Zinkand ist „Via.”-Koordinatorin der Malteser in Bayern. „Jede Form der Trauer hat ihre Berechtigung und darf Unterstützung erfahren”, sagt sie. (Foto: Gerhartz)
Iris Zinkand ist „Via.”-Koordinatorin der Malteser in Bayern. „Jede Form der Trauer hat ihre Berechtigung und darf Unterstützung erfahren”, sagt sie. (Foto: Gerhartz)
Iris Zinkand ist „Via.”-Koordinatorin der Malteser in Bayern. „Jede Form der Trauer hat ihre Berechtigung und darf Unterstützung erfahren”, sagt sie. (Foto: Gerhartz)
Iris Zinkand ist „Via.”-Koordinatorin der Malteser in Bayern. „Jede Form der Trauer hat ihre Berechtigung und darf Unterstützung erfahren”, sagt sie. (Foto: Gerhartz)
Iris Zinkand ist „Via.”-Koordinatorin der Malteser in Bayern. „Jede Form der Trauer hat ihre Berechtigung und darf Unterstützung erfahren”, sagt sie. (Foto: Gerhartz)

Online trauern: geht das? Die Antwort lautet: ja. Mit dem neuen Angebot des Malteser Hilfsdienstes e.V. „Via. Trauer neu denken.”. Der Verlust einer geliebten Person und die damit verbundene Trauer kann jeden Menschen treffen. Für Trauernde bricht eine Welt zusammen und oft wissen Betroffene nicht, mit wem sie über ihre Situation sprechen können. Deshalb haben die Malteser im vergangenen Jahr das Projekt „Via. Trauer neu denken.” gestartet.

Tag und Nacht

„Kernstück von ,Via.' ist die Online-Beratung für Trauernde, die einen nahestehenden Menschen verloren haben”, erklärt Iris Zinkand die ,Via.'-Koordinatorin der Malteser in Bayern. „Auch andere Verlusterfahrungen dürfen im geschützten Raum der Online-Beratung thematisiert werden. Dabei ist es völlig nebensächlich, wann der Verlust stattgefunden hat – jede Form der Trauer hat ihre Berechtigung und darf Unterstützung erfahren.” Aus ihrer eigenen Erfahrung als Trauerbegleiterin kennt Zinkand die verschiedenen Lebenssituationen. „Wir möchten mit ,Via.' die Menschen erreichen, die aufgrund ihrer beruflichen oder privaten Situation nur schwer Angebote vor Ort nutzen können. Die Online-Trauerberatung kann zu allen Tages- und Nachtzeiten kontaktiert werden. Sie stellt somit bayernweit eine Anlaufstelle unter anderem für Eltern mit kleinen Kindern, Personen mit anstrengendem Berufsalltag oder Trauernde mit nächtlicher Schlaflosigkeit dar”, sagt sie.

Lösungen suchen

Interessierte melden sich über www.via-app.org anonym auf dem Beratungsportal an. Das Team von „Via.” steht Menschen in ihrer schwierigen Lebenssituation individuell zur Seite und antwortet innerhalb von 48 Stunden auf die Erstanfrage. „Bei den Beratungen dürfen alle Bereiche angesprochen werden, die für die Ratsuchenden gerade relevant sind: Unsicherheiten im Umgang mit der eigenen Trauer, Gefühle wie Wut und Angst, aber auch schöne Erinnerungen dürfen angesprochen werden”, so Iris Zinkand weiter. Gemeinsam mit der oder dem Trauernden würden Lösungen für aktuelle Probleme gesucht, wobei der Fokus immer auf den Ressourcen der Ratsuchenden liege. Wenn es gewünscht werde, vermittele „Via.” auch an Trauerangebote vor Ort. „Diese gehen mit der Online-Trauerberatung ,Via.' Hand in Hand und wirken somit stabilisierend auf die trauernde Person”, ist Zinkand überzeugt.

Ehrenamtliche willkommen

Da die Anzahl der Anfragen und Beratungen stetig zunimmt, sind die Malteser auf der Suche nach weiteren Ehrenamtlichen. Dafür bieten die Malteser ab Juli den digitalen Grundkurs Trauer für Online-Beratende an. Für Ehrenamtliche, die bereits einen Grundkurs Trauerbegleitung abgeschlossen haben, verkürzt sich die Qualifizierung. Alle Ehrenamtlichen erhalten eine intensive Einarbeitung, ebenso findet regelmäßig ein kollegialer Austausch statt.
Interessierte können sich bis 16. Mai bei Iris Zinkand unter Telefon 0151/46391954 oder Mail an Iris.Zinkand@malteser.org melden. Weitere Infos gibt es unter www.malteser.de im Internet.

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