Zum Gedenken an v. Ossietzky war der SPD Ortsverein Laim mit Traditionsfahne vor Ort und hat sein Straßenschild mit roten Nelken geschmückt. Das Straßenschild an der Ecke Agnes-Berrnauer-Straße trägt den Zusatz: „Journalist, Schriftsteller, Pazifist, Friedensnobelpreisträger von 1935, starb an den Folgen seiner in KZ-Haft erlittenen Misshandlungen.“
Als Herausgeber der Zeitschrift „Die Weltbühne“ hatte v. Ossietzky auf die verbotene Aufrüstung der Reichwehr aufmerksam gemacht, die durch den Versailler Vertrag eingeschränkt war. Im international aufsehenderregenden „Weltbühne-Prozess“ wurde er deshalb wegen Spionage und Verrat militärischer Geheimnisse 1931 zu 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt und kam in der Folge auch in KZ-Haft. Heute würde man sein Handeln mit dem Begriff „Whistleblowing“ (zu deutsch: Hinweis geben, jemand verpfeifen) bezeichnen.
Wegen seiner Veröffentlichung war v. Ossietzky für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden. Auch das hatte international Aufmerksamkeit erweckt.
1936, als die Olympischen Spiele in Berlin bevorstanden und die ganze Welt dorthin schauen würde, wurde er als Schwerkranker unter ständiger Bewachung der Gestapo in das Polizeikrankenhaus Berlin entlassen. Inzwischen hatte die internationale Kampagne, in Norwegen von Willy Brandt organisiert, ihr Ziel erreicht und Carl v. Ossietzky wurde rückwirkend für das Jahr 1935 am 23. November 1936 der Friedensnobelpreis zugesprochen.
Am 4.5.1938 verstarb er mit nur 48 Jahren an den Folgen von Misshandlungen während der KZ-Haft und einer Lungentuberkulose. Die Universität Oldenburg trägt seinen Namen seit 1991. In Berlin-Pankow bekam er ein Ehrengrab.