Veröffentlicht am 25.05.2022 00:00

Für alle Notfälle vorbereitet


Von Livia Schommer [lsc] (livia.schommer@muenchenweit.de, lsc)
Während ein Patient auf das Boot der Wasserwacht gebracht wird (vorderes Boot) , bereiten sich die Wasserwachtler auf einem weiteren Boot für einen Tauchgang vor. (Foto: Wasserwacht Starnberg)
Während ein Patient auf das Boot der Wasserwacht gebracht wird (vorderes Boot) , bereiten sich die Wasserwachtler auf einem weiteren Boot für einen Tauchgang vor. (Foto: Wasserwacht Starnberg)
Während ein Patient auf das Boot der Wasserwacht gebracht wird (vorderes Boot) , bereiten sich die Wasserwachtler auf einem weiteren Boot für einen Tauchgang vor. (Foto: Wasserwacht Starnberg)
Während ein Patient auf das Boot der Wasserwacht gebracht wird (vorderes Boot) , bereiten sich die Wasserwachtler auf einem weiteren Boot für einen Tauchgang vor. (Foto: Wasserwacht Starnberg)
Während ein Patient auf das Boot der Wasserwacht gebracht wird (vorderes Boot) , bereiten sich die Wasserwachtler auf einem weiteren Boot für einen Tauchgang vor. (Foto: Wasserwacht Starnberg)

Ein Sonntagvormittag Ende April auf dem Badesteg an der Starnberger Seepromenade: Vier zum Teil schwer verletzte Kinder, daneben steht deren sichtlich geschockter Großvater, am Rand des Stegs noch eine umgekippte fünf-Liter-Gasflasche. Einige Meter entfernt im Wasser treibt ein lebloser Körper. Kurz darauf kommen mehrere Boote der Wasserwacht und beginnen mit der Versorgung der Verletzten. Ein bewusstloses Kind muss reanimiert werden. Schnell stellt sich heraus, dass die Gruppe gemütlich grillen wollte, als der Grill explodiert ist. Um die leblose Person, die im Wasser treibt, kümmern sich weitere Helfer. Offensichtlich ist sie nach der Explosion ins Wasser gesprungen oder gefallen und bewusstlos davon getrieben. Unterstützung von Landseite aus ist für die Retter nicht in Sicht – ein Stau verhindert, dass weitere Rettungskräfte nachrücken können. Die Verletzten müssen also per Boot zur Wasserrettungsstation nach Percha gebracht werden. Dort wartet der Landrettungsdienst. Währenddessen wird bekannt: die Gruppe war zu acht. Also müssen die Wasserretter umstrukturieren. Taucher bereiten sich vor, zwei Boote suchen die Umgebung nach weiteren Personen ab, die möglicherweise untergegangen sind. Nach einiger Zeit sind auch die beiden Vermissten am Grund gefunden und an Bord gebracht, wo sie unter laufender Reanimation ebenfalls zur Wasserrettungsstation gefahren werden.

Unterschiedliche Einsatzbereiche

Das beschriebene Szenario stand unter Beobachtung von Markus Bucher, dem Vorsitzenden der Wasserwacht Starnberg. Er konnte besorgte Passanten beruhigen und zudem aufklären, weshalb zwei der vier eingesetzten Rettungsboote den Schriftzug „Wasserwacht Landshut” trugen: Es handelte sich um eine Übung der Wasserwachten Starnberg und Landshut. Die Delegation aus Niederbayern war an diesem letzten Osterferienwochenende am Starnberger See zu Besuch, um auch einmal in einem fremden Gewässer zu üben. Am ersten Übungstag ging es zunächst darum, die unterschiedliche Ausrüstung kennenzulernen. Auch wenn beide Wasserwachten einen grundsätzlich gleichen Ausbildungsstand haben, so unterscheiden sich die tatsächlichen Einsatzbereiche doch grundlegend. Während die Wasserwacht Starnberg die Starnberger Bucht betreut und bis auf seltene Ausnahmen auf stehenden Gewässern im Fünf-Seen-Land unterwegs ist, besteht der Haupteinsatzbereich der Kameraden in und um Landshut mit der Isar aus einem Fließgewässer. Dementsprechend unterschiedlich ist auch ein Teil der Ausrüstung. Dass der Starnberger See an vielen Stellen deutlich tiefer ist als ihre gewohnten Gewässer, nutzten die Taucher der Ortsgruppe Landshut und gingen an verschiedenen Stellen auf „Tauchstation”.

Im Zeichen der Übung

Der zweite Übungstag stand im Zeichen der Übung. Gegen 10 Uhr kam der Alarm. Dann ging alles ganz schnell. Routiniert, als ob sie schon immer zusammenarbeiten würden, handelten die Wasserretter das Szenario ab. Nach Übungsende wurden in einer Nachbesprechung einzelne Punkte noch einmal aufgegriffen – Optimierungsmöglichkeiten findet man immer, selbst wenn der Großteil der Übung so reibungslos verläuft wie an diesem Tag. Und dann kam er an diesem Wochenende doch noch – der Alarm für die Wasserwacht Starnberg. Glücklicherweise nur ein so genannter „First-ResponderEinsatz” zur Unterstützung des Rettungsdienstes an Land. So rückte ein Trupp der Starnberger Wasserretter mit dem Einsatzfahrzeug aus, während sich die übrige Mannschaft mit den Besuchern noch einmal gemeinsam auf den Weg zum König Ludwig-Gedenkkreuz vor der Votivkapelle bei Leoni machte. Schließlich darf auch bei einem solchen Übungswochenende das Sightseeing nicht zu kurz kommen.

Start in die neue Saison

Die Wasserretter der Wasserwacht Starnberg sind somit gut gerüstet für die anstehende Wachsaison. Die Wasserrettungsstation am „Percha Beach” ist ab sofort jeden Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen besetzt. Die Helfer stehen im Mai jeweils ab 10 Uhr, im Juni dann bereits ab 9 Uhr für Hilfeleistungen direkt vor Ort zur Verfügung. Außerhalb dieser Zeiten sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer jederzeit einsatzbereit und über den Notruf 112 alarmierbar.

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