Veröffentlicht am 29.01.2025 12:25

Die Ergebnisse der „Stunde der Wintervögel” liegen vor


Von red
„Stunde der Wintervögel”: Die Kohlmeise belegte den 1. Platz im Landkreis Starnberg. (Foto: Dieter Hopf/LBV)
„Stunde der Wintervögel”: Die Kohlmeise belegte den 1. Platz im Landkreis Starnberg. (Foto: Dieter Hopf/LBV)
„Stunde der Wintervögel”: Die Kohlmeise belegte den 1. Platz im Landkreis Starnberg. (Foto: Dieter Hopf/LBV)
„Stunde der Wintervögel”: Die Kohlmeise belegte den 1. Platz im Landkreis Starnberg. (Foto: Dieter Hopf/LBV)
„Stunde der Wintervögel”: Die Kohlmeise belegte den 1. Platz im Landkreis Starnberg. (Foto: Dieter Hopf/LBV)

Fast 600.000 beobachtete Vögel, über 19.000 Gärten und mehr als 26.500 engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Bayern: Die 20. „Stunde der Wintervögel” hat erneut gezeigt, wie groß das Interesse an der heimischen Vogelwelt ist. Im Rahmen der größten bürgerwissenschaftlichen Mitmachaktion Deutschlands, die der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV) gemeinsam mit seinem bundesweiten Partner, dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), durchführt, hatten Naturfreunde die gefiederten Besucher in ihren Gärten gezählt.

Kohlmeise ist Sieger im Landkreis

Im Landkreis Starnberg belegt die Kohlmeise den ersten Platz, gefolgt von der Amsel und dem geselligen Haussperling. Die Blaumeise ist den Top 3 dicht auf den Fersen, Feldsperling und Buchfinkflattern auf die Plätze 5 und 6. Der Wintergast Bergfink schafft es im Landkreis sogar auf Platz 7, gefolgt von der seltenen Schwanzmeise und dem Stieglitz. Das Rotkehlchen komplettiert die Top 10. Insgesamt wurden knapp 11.200 Vögel aus über 400 Gärten im Landkreis gezählt.

Haussperling bleibt Titelverteidiger

Titelverteidiger als „Häufigster Wintervogel” insgesamt ist erneut der Haussperling. Aber auch andere Arten fielen auf. „Eine Art hat in diesem Jahr besonders viele Teilnehmer begeistert – der Bergfink,ein Wintergast aus Skandinavien und Nordosteuropa, den viele zum ersten Mal überhaupt gesehen haben”, sagt LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Gleichzeitig fällt auf, dass die Amsel seltener in den Gärten zu sehen war. „Außerdem bestätigen uns die vielen Meldungen des Gartenrotschwanzes, Vogel des Jahres 2025, dass immer mehr Zugvögel, die eigentlich im Mittelmeerraum überwintern, im Freistaat bleiben.”

Von Schweden nach Bayern

Bergfinken brüten in den Birken- und Nadelwäldern Skandinaviens und Nordosteuropas. Im Winter ernähren sie sich hauptsächlich von Bucheckern. „In den Wäldern Schwedens gibt es heuer allerdings nicht genug Buchensamen, um die Millionen Bergfinken, die dort erfolgreich brüten, durch den Winter zu füttern”, erklärt Angelika Nelson. Auf der Suche nach Nahrung kommen sie deshalb bis nach Bayern. In manchen Jahren versammeln sich hunderttausende Bergfinken an geschützten Schlafplätzen in Nadelwäldern, um die Nacht sicher und warm in der Gruppe zu verbringen. Auch wenn solche Schlafplätze im Freistaat dieses Jahr noch nicht bekannt sind, konnten viele Teilnehmende am Zählwochenende einzelne Individuen oder kleineTrupps der Finkenvögel in den Gärten beobachten. So schafft es der Bergfink in diesem Jahr zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder in die Top 10 der am häufigsten beobachteten Wintervögel in Bayern.

„Amseln etwas weniger präsent”

Für Einige dürfte auch der Hausrotschwanz, Vogel des Jahres 2025, ein besonderer Höhepunkt der Zählstunde gewesen sein. Insgesamt 277 Individuen wurden gemeldet. „Wir beobachten schon seit einigen Jahren, dass Kurzstreckenzieher wie der Hausrotschwanz, aber auch Stare, Mönchsgrasmücke oder Zilpzalp häufig bei der Winterzählung gemeldet werden. Sie fliegen nicht in den Mittelmeerraum, weil sie aufgrund der milderen schneearmen Winter auch im Freistaat durchgehend genug Nahrung finden. Die Futterstellen in den Gärten tragen wahrscheinlich ihrenTeil dazu bei”, so die LBV-Biologin. Die diesjährigen Ergebnisse zeigen darüber hinaus, dass die Amsel in den bayerischen Gärten am Zählwochenende etwas weniger präsent war. „Auch wenn die Meldungen von Amseln im Vergleich zum vergangenen Jahr etwas zurückgegangen sind, sind die Zahlen aus 2025 mit Blick auf die Meldungen der letzten 20 Jahre zum Glück nicht besorgniserregend”, ordnet die LBV-Ornithologin die Daten aus dem Freistaat ein.

Bald geht's weiter

Alle Infos zur Aktion unter www.stunde-der-wintervoegel.de. Die nächste Vogelzählung findet vom 9. bis 11. Mai statt. Dann rufen der LBV und sein bundesweiter Partner NABU die Menschen auf, bei der „Stunde der Gartenvögel” die Brutvögel in den Gärten und Parks zu erfassen.

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