Es ist eine zünftige Veranstaltung mit langer Tradition und eine große Gaudi: das Prinzregent-Luitpold-Fischerstechen in der Starnberger Bucht, das alle fünf Jahre vom Heimat- und Volkstrachtenverein Starnberg e.V. ausgerichtet wird - und dies schon seit der Gründung des Vereins im Jahr 1907. Lediglich in den Kriegsjahren fand die Veranstaltung nicht statt.
Am Sonntag, 17. Juli, ist das bunte Spektakel für Jung und Alt wieder zu sehen. Dann kämpfen die hiesigen Berufsfischer, um den heißbegehrten Titel des „Fischerkönigs vom Starnberger See“. Beim Fischerstechen geht es im Wesentlichen darum, den Konkurrenten von dessen am Boot befestigten Standbrett mit einer gepolsterten Lanze ins Wasser zu stoßen. Als Standfläche müssen sich die stets maskierten Teilnehmer mit einem 70 Zentimeter langen und 26 Zentimeter breiten Brett begnügen. Der letzte Stecher, der sich auf seinem Brett halten konnte und nicht heruntergestoßen wurde, ist der „Fischerkönig“.
Die Tradition der Spiele reicht übrigens sehr viel weiter zurück als ins Jahr 1907. Bereits unter Kurfürst Ferdinand Maria (1651-1679) gab es die „Stechen am Würmsee“ und wahrscheinlich geht die Austragung von Zunftspielen sogar bis ins späte Mittelalter zurück. Ende des 19. Jahrhunderts stand das Fischerstechen am Starnberger See allerdings vor dem Aus. Wiederbelebt wurden die Zunftspiele dann wieder 1907 auf Anregung von Prinzregent Luitpold. Seit dieser Zeit richtet der damals neu gegründete Heimat- und Volkstrachtenverein Starnberg zusammen mit der Fischereigenossenschaft Starnberger See das Fischerstechen aus. Seit 1952 sind auch Sportfischer zugelassen, die jedoch in einer extra Wertung antreten. Der begehrte Siegertitel „Fischerkönig“ wird ausschließlich unter den ansässigen Berufsfischern am Starnberger See erkämpft.
Der Chef des Hauses Wittelsbach, S.K.H. Herzog Franz von Bayern, hat wieder die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen und einen Ehrenpreis für den „Fischerkönig“ zugesagt. Der Ehrenpreis für den Sieger des „Sportlerstechens” wird jeweils vom 1. Bürgermeister der Stadt Starnberg, der Schirmherr für diesen Wettbewerb ist, gestiftet. Für das Sportlerstechen haben sich 19 Teilnehmer angemeldet. 12 Fischer wollen um den Titel „Fischerkönig vom Starnberger See“ kämpfen.
Das Publikum kann es sich auf der Uferpromende bequem machen und hat von dort einen guten Blick auf das Spektakel. Einlass ist bereits um 11 Uhr. Ab 11.30 Uhr sorgt die Stadtkapelle Starnberg für gute Stimmung. Für die Kinder gibt es ein Rahmenprogramm das verschiedene Starnberger Vereine organiert haben - unter anderem mit Hüpfburg, Kinderschminken und Wasserspritzen. Der „Einzug der Gladiatoren“ findet um 12.30 Uhr statt. Der Wettkampf beginnt mit dem Stechen der „Sportfischer“, anschließend wird der „Fischerkönig“ unter den Berufsfischern ausgestochen. Zwischen den einzelnen Wettkämpfen präsentiert sich der Trachtenverein Starnberg mit traditionellen Tanzaufführungen (Kronen- und Fischertanz, Tänze der Trachtenjugend). Die Preisverleihung findet gegen 17 Uhr statt. Ausweichtermin bei schlechtem Wetter ist der 24. Juli.