Der Badestrand südlich des Kiosks „Wasserberghäusl“ am Weßlinger See ist beliebt bei Familien und Wasserfreunden. Jetzt soll er saniert werden. Wellen und Hochwasser haben das leicht abfallende Ufer des kleinsten der fünf Seen im Landkreis Starnberg auf der ganzen Länge abbrechen lassen. Die Folge: Man muss an der Bruchkante vor der Wiese einen großen Schritt nach unten machen, um über den Kieselstreifen ins Wasser zu gelangen. Bis zu 30 Zentimeter müssen dabei überwunden werden. Das ist besonders für Mobilitätseingeschränkte und kleine Kinder eine Herausforderung. „Der See hat sich Flächen zurückgeholt“, erklärte Christian Ufer vom Starnberger Planungsbüro Terrabiota den Weßlinger Gemeinderäten. Er stellte dem Ratsgremium die Maßnahmen vor, mit denen das Baden wieder bequem möglich sein soll.
Der Weßlinger See ist ein nach der Eiszeit gebildetes Toteisloch. Er hat lediglich eine Fläche von 0,2 Quadratkilometer und ist maximal zwölf Meter tief. In der Mitte sorgt ein Springbrunnen für Belüftung und dadurch für eine gute Wasserqualität. Von den idealen Wasserbedingungen profitieren auch die Pflanzen am Ufer der Liegewiese, die eine Art Barriere zwischen Liegewiese und See bilden. Die Schwertlilien, Schilf, Binsen und andere Pflanzen sehen zwar schön aus, aber behindern die Badegäste zusätzlich beim Ein- und Aussteigen aus dem Wasser. Gerodet werden soll die Pracht aber auf keinen Fall. Das fordert die Untere Naturschutzbehörde. Es sollen aber in regelmäßigen Abständen sechs Durchgänge zum See für die Badegäste geschaffen werden. Um bequem die Steigung zu überwinden, sollen Trittsteine in das Wasser und in den Boden eingelassen werden, bestimmte der Gemeinderat. Schließlich ist die Gemeinde Weßling Besitzerin des kleinen Sees und deswegen für den Unterhalt zuständig.
Die Trittsteine werden etwa eineinhalb Meter breit sein und sollen so tief in die Erde am Ufer und im See eingegraben werden, dass sie nicht unterspült werden können. Einen Handlauf wird es nicht geben, denn der See soll ein Natursee bleiben und nicht ein Badeort mit ständiger Bewachung durch ein Badepersonal.
Es soll nicht nur ein weiteres Abbrechen des Ufers verhindert und die Uferbepflanzung in bestimmten Bereichen ergänzt werden, sondern der Gemeinderat wünscht sich auch eine satt-grüne Liegewiese. Das ist schwierig, weil die Rasenflächen von viel zu vielen Badegästen betreten werden, die das Gras niedertrampeln und die Wiese in festgestampfte Erde verwandeln. Jetzt möchte Christian Ufer noch einen Versuch mit einem Schotterrasen wagen. Auf speziellem Substrat sollen trittresistente Gräser gepflanzt werden. Falls das gut funktioniert, soll der Versuch auf die ganze Fläche ausgeweitet werden.