Frauen und Blumen sind häufige Motive in der bildenden Kunst, vor allem auch in den Gemälden der expressiven Realisten. Jene Generation von Künstlerinnen und Künstlern feierte zwischen den beiden Weltkriegen ihre Erfolge, in der Nazi-Zeit wurde sie als „entartet” verfemt, und nach dem Zweiten Weltkrieg galt sie wegen ihrer realistischen Malerei als antiquiert. Erst in den 1980er Jahren begann ihre erneute Würdigung als „verschollene Generation”.
Aus der größten Zustiftung des Buchheim Museums, der Sammlung Hierling mit rund 1.300 Werken, werden nun rund 90 Gemälde dieser Epoche zusammen mit dem Gedicht „Avenidas y flores y mujeres” von Eugen Gomringer präsentiert und unter Berücksichtigung aktueller Genderforschung kritisch in Betracht genommen.
Die Ausstellung regt an zur Auseinandersetzung mit Fragen, die sich bei der Befassung mit Kunst immer wieder auf das Neue stellen: Was ist ästhetisch schön, was ist moralisch gut? Welche Frauenbilder werden konstruiert? Was wiegt schwerer: das Recht auf erotische Fantasie oder der Respekt vor dem anderen Geschlecht? Ihr Ziel ist es, sensibel für diese Themen zu machen und diese kunsthistorisch bedeutsamen Werke neuer Rezeption offen und kritisch vorzulegen.
Vernissage ist am Samstag, 15. Oktober, um 18 Uhr im Buchheim Museum (Am Hirschgarten 1). Die Ausstellung wird von Josef Erhard, Mitglied des Vorstands der Buchheim Stiftung, dem Sammler Joseph Hierling und Daniel J. Schreiber, Direktor des Buchheim Museums eröffnet. Anschließend ist „Flores y mujeres” bis zum 26. Februar 2023 zu sehen. Ergänzend finden regelmäßig Rundgänge durch die Ausstellung mit dem Sammler Joseph Hierling (23.10., 6.11., 20.11., 15.1., 5.2. und 26.2., jeweils um 11 Uhr), eine Talk-Tour mit Daniel J. Schreiber am Sonntag, 16. Oktober, um 16 Uhr sowie eine Flamenco-Tour am Donnerstag, 24. November, um 15 Uhr statt.
Der Eintritt kostet 10 Euro für Erwachsene, Jugendliche zahlen 5 Euro. Weitere Infos gibt es unter www.buchheimmuseum.de im Internet.