Veröffentlicht am 10.10.2022 11:27

Segel gegen Hitze


Von Beatrix Köber [kö] (b.koeber@gmx.de, bko)
Der Wartebereich an der Haltestelle Romanplatz bieten im Sommer kaum Schutz vor Sonne und Hitze.  (Foto: Seija Knorr-Köning)
Der Wartebereich an der Haltestelle Romanplatz bieten im Sommer kaum Schutz vor Sonne und Hitze. (Foto: Seija Knorr-Köning)
Der Wartebereich an der Haltestelle Romanplatz bieten im Sommer kaum Schutz vor Sonne und Hitze. (Foto: Seija Knorr-Köning)
Der Wartebereich an der Haltestelle Romanplatz bieten im Sommer kaum Schutz vor Sonne und Hitze. (Foto: Seija Knorr-Köning)
Der Wartebereich an der Haltestelle Romanplatz bieten im Sommer kaum Schutz vor Sonne und Hitze. (Foto: Seija Knorr-Köning)

Mehr Wetterextreme bedürfen neuer, auch baulicher Maßnahmen im öffentlichen Raum. Dazu regte jüngst die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) an. Insbesondere, um sich während der Sommermonate etwa an Bus- und Tramhaltestellen besser gegen die Hitze zu schützen, fordert die SPD-Fraktion eine „Anpassung des öffentlichen Raumes an die klimatischen Veränderungen“. Denkbar wären etwa Sonnendächer an den Haltestellen, die den Wartegästen Schatten spenden könnten. Aber auch die Jüngsten sollten besser gegen die Sonne abgeschirmt werden. Am Wasserspielplatz am Hirschgarten etwa könnten Sonnensegel eine kurzfristig umsetzbare Lösung für den nächsten Sommer bieten. „Wir haben diesen Sommer gesehen, dass München an einigen Stellen noch nicht auf so viel Sonne und Hitze eingestellt ist“, erklärt Anna Lena Mühlhäuser, Fraktionsvorsitzende der SPD im BA 9. „Unser Ziel ist es, den Menschen im Viertel einen besseren Schutz zu bieten.“

„Anpassungen erforderlich“

882,1 Stunden Sonnenschein maß der Deutsche Wetterdienst zwischen 1. Juni und 31. August in München, laut Recherche der SPD-Fraktion im BA Neuhausen-Nymphenburg. „Eine Rekordzahl und gleichzeitig eine Aufforderung die Münchnerinnen und Münchner besser vor Hitze und Sonne zu schützen“, finden die beiden Antragsinitiatorinnen Seija Knorr-Köning und Anna Lena Mühlhäuser. „Im Anbetracht des Klimawandels sind schnelle Anpassungen erforderlich. Insbesondere die öffentliche Infrastruktur muss Hitze- und Sonnenschutz gewährleisten, denn Spielplätze und Bushaltstellen gehören zum täglichen Bewegungsradius vieler Menschen“, ergänzt Seija Knorr-Köning, Jugendbeauftragte des BA 9.
Drei konkrete Maßnahmen reichten die beiden Antragstellerinnen jüngst beim Lokalparlament ein, die das Gremium einstimmig verabschiedete. Eine rasche Lösung für den kommenden Sommer seien Sonnensegel. Viele Spielplätze böten bereits durch ihren Baumbestand ausreichend Schatten. Einige Spielplätze im Viertel benötigten jedoch in den Sommermonaten zusätzlichen Schutz, so zum Beispiel der Wasserspielplatz am Hirschgarten oder der Spielplatz im Arnulfpark.

Sonnensegel am Romanplatz

Des Weiteren wird die Stadtverwaltung dazu aufgefordert, einen möglichen Sonnenschutz an Bus- und Tramhaltestellen zu überprüfen. Insbesondere die Tram- und Bushaltestellen am Romanplatz seien nach Ansicht der Antragstellerinnen aufgrund der Verglasungen im Wartebereich in den heißen Sommermonaten stark aufgeheizt. Daher soll geprüft werden, on mit Sonnensegeln Abhilfe geschaffen werden kann.
„Sonnensegel eignen sich gut, um kurzfristig Schatten zu spenden, doch für asphaltierte Plätze brauchen wir größere Lösungen“, erklärt Mühlhäuser. Da sich asphaltierte Plätze im Sommer besonders aufheizen, wird ein Aufenthalt dort unangenehm. „Aber in einer Großstadt wie München brauchen wir jeden öffentlichen Raum für die Naherholung“, so Mühlhäuser. Als dritter Punkt wird daher eine sommerliche Überbauung mit Holzaufbauten gefordert, die mit Pflanzen, Sitz- und Spielmöglichkeiten ausgestattet, kleine Oasen auf dem Asphalt schaffen könnten. „Ein erstes Pilotprojekt wäre in Neuhausen-Nymphenburg beispielsweise auf dem Rainer-Werner-Fassbinder-Platz möglich“, schlagen die Antragstellerinnen vor.

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