Die Bürgerversammlung im Münchner Süden hatte im Oktober 2021 empfohlen, die Einbahnstraße Fraunbergstraße zwischen Maria-Einsiedel-Straße und Münchner Straße für den gegenläufigen Radverkehr freizugeben. So sollte es Radlern erleichtert werden, vom Berg die Fraunbergstraße hinunter zum Thalkirchern Platz (Edeka) zu kommen, hatte Christian Wagner seinen Vorschlag begründet. Seine Idee fand die Unterstützung der Bürgerversammlung. Eine solche Öffnung sei zwar wünschenswert, meinte jetzt das städt. Mobilitätsreferat, umgesetzt werde die Empfehlung der Bürger aber dennoch nicht.
Nach den gängigen Kriterien (u.a. der StVO) können Einbahnstraßen für den gegenläufigen Radverkehr freigegeben werden, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht mehr als 30 km/h beträgt, eine ausreichende Fahrgassenbreite (ab 3 Meter) vorhanden ist und die Straße einen übersichtlich verläuft.
In der Fraunbergstraße darf aber bis zu 50 km/h gefahren werden, erläuterte das Mobilitätsreferat. Zudem sei sie durch das Gefälle und die Kreuzungen unübersichtlich. Das Verkehrsaufkommen sei für eine sichere gegenläufige Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn deutlich zu hoch.
Eine sichere Öffnung für den gegenläufigen Radverkehr wäre nur in einem größeren Planungsverfahren zu prüfen. Dabei müssten gravierende Veränderungen in der Fraunbergstraße und eine Umverteilung des Straßenraums (z.B. einseitiger Parkplatzentfall, Markierung eines Radlstreifens) untersucht werden. Außerdem wäre die Ampeln müssten angepasst und eine sichere Querungsmöglichkeit der Schäftlarnstraße geplant werden. Derart umfangreiche zusätzliche Projekte seien angesichts der Vielzahl an zu bearbeitenden Radverkehrsthemen derzeit nicht möglich, unterstreicht das Mobilitätsreferat.
„Im Zuge einer später einmal anstehenden Sanierungsmaßnahme der Fraunbergstraße werden wir die Öffnung der Einbahnstraße gerne wieder aufgreifen”, versprach das Mobilitätsreferat.