Für das teuerste Projekt, das der Landkreis Starnberg je realisiert hat, wurde der Grundstein gefüllt. Es handelt sich um das Gymnasium Herrsching, das nach dem derzeit genehmigten Kostenrahmen 97 Millionen Euro kosten soll. Davon sind 20 Millionen Fördergelder.
Sogar Ministerpräsident Markus Söder war zum Festakt an die Mühlfelderstraße gekommen, um mit Landrat Stefan Frey, dem Herrschinger Bürgermeister Christian Schiller, Landtagsabgeordneter Ute Eiling-Hütig und Architekt Felix Schürmann die Zeitkapsel, die unter anderem mit Wünschen der Eltern, Münzen und Proben von Erde, Wasser und Luft gefüllt war, in den Grundstein zu legen und mit einer Platte zu verschließen. Diese war aus Buchenholz, um der Architektur, die viel heimisches Holz vorsieht, Rechnung zu tragen. „Ein moderner Ort für modernes Lernen. So bleiben Bayerns Schulen in ganz Deutschland spitze“, lobte Söder. Auch Landrat Stefan Frey freute sich: „Der Bau des neuen Gymnasiums trägt der Entwicklung der Schülerzahlen Rechnung“. Angesichts der etwa 900 Schülerinnen und Schülern, die aus den westlichen Gemeinden wie Herrsching oder Wörthsee zu Gymnasien in Nachbarlandkreis pendeln müssen, sagte Frey: „Wer im Landkreis wohnt, sollte auch hier zur Schule gehen können“. Das fand auch Bürgermeister Schiller: „Das Gymnasium unterstreicht den Bildungsstandort Herrsching und erhöht die Attraktivität“, freute er sich.
Die Bauzeit des Gymnasiums mit einem naturwissenschaftlichen und einem Sprachzweig ist auf zweieinhalb Jahre angelegt. In der Zeit sollen das Schulgebäude, eine Dreifachturnhalle und der Sportplatz entstehen. Zunächst sollen die Fünft- bis Achtklässler kommen. In den folgenden Jahren wird aufgestockt, bis es jeweils vier Klassen pro Stufe geben wird, so dass insgesamt 1000 Kinder beschult werden können.
Einen Anteil daran, dass das Gymnasium realisiert wird, hat der 2009 gegründete Förderverein, der über die Jahre hartnäckig am Ball geblieben ist. Wegen dieses Engagements durfte er eine auf Basis einer Umfrage erstellte Wunschliste der Eltern mit in die Zeitkapsel legen. „Wir freuen uns sehr, dass der Landkreis als Bauherr den Vorstellungen der Eltern einen Platz im Fundament der Schule einräumt“, so Jens Waltermann, Vorsitzender des Fördervereins Gymnasium Herrsching. Die Schule gehe „maßgeblich auf das Engagement von Bürgern im südwestlichen Landkreis Starnberg zurück.“
An der Befragung hatten 608 Eltern teilgenommen, erklärte Sonja Sulzmaier, 2. Vorsitzende des Fördervereins. Und was wünschen sich die Eltern? Ganztagsangebote, eine individuelle Betreuung der Kinder, soziales Engagement und die Einbindung von außerschulischen, kreativen und sportlichen Aktivitäten.
Ute Eiling-Hütig betonte: „Die wichtigste Ressource, die wir unseren Kindern mitgeben können, ist Bildung, Bildung und nochmals Bildung.“