Am Mittwoch, 9. November, gedenkt das Westend seiner einstigen jüdischen Bewohner, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt oder ermordet wurden. Veranstaltet wird dieses jährliche Gedenken vom Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8), der sich stark für eine Erinnerungskultur im Viertel einsetzt, zusammen mit dem Evangelischen Migrationszentrum im Griechischen Haus, dem Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ) und der ErinnerungsWerkstatt München e.V..
Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt in diesem Jahr auf den zum Ghetto Theresienstadt deportierten jüdischen Stadtteilbewohnern – zum 80. Mal jährt sich heuer der Beginn der Deportationen zum Ghetto Theresienstadt. 1.145 Menschen wurden laut Organisationsteam für die Gedenkstunde alleine im Jahr 1942 nach Theresienstadt deportiert, 945 davon waren Münchner. 17 von ihnen stammten von der Schwanthalerhöhe. Sie lebten u.a. in der Bergmannstraße, der Geroltstraße oder in der Guldeinstraße. Schüler der Carl-von-Linde-Realschule bzw. dem MKJZ werden diese 17 Namen zusammen mit den biographischen Daten der Personen verlesen. Zuvor spricht BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr Grußworte. Des Weiteren sollen vier Kurzbiographien von Menschen verlesen werden, die ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurden, aber nicht auf der Schwanthalerhöhe lebten. Die Gedenkstunde findet um 16 Uhr am Georg-Freundorfer-Platz (südöstlicher Bereich, an der Ganghoferstraße) statt und steht Besuchern offen. Nach der Veranstaltung ist ein Zusammensein im nahegelegenen Evangelischen Migrationszentrum (Bergmannstraße 46) möglich.